© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/10 23. April 2010

Probleme des Multikulturalismus
Verdeckte Wahrheiten
von Fabian Schmidt-Ahmad

Vera – das lateinische Wort für Wahrheit ist derzeit nicht gut gelitten. Denn es steht auch für „Vergleichsarbeiten in der Grundschule“, ein Projekt der Bundesländer, welches nach dem Pisa-Schock seit 2004 den Lernstand an deutschen Schulen messen soll. Dadurch wurde freilich offenbar, was aus politischem Opportunismus sonst gerne ignoriert wird: die Bildungskatastrophe türkischer Einwandererfamilien. So wurde der Vergleichstest von den Schulaufsichtsbehörden abgesagt, da er an „sozialen Brennpunkten“ schlichtweg sinnlos sei. Der übliche Aufschrei folgte, der zugleich auch zeigte, wieso man dieser Probleme nicht Herr wird. Denn man vermeidet es tunlichst, auf die eigentlichen Ursachen hinzuweisen.

Wenn jeder fünfte Türke in Deutschland nur rudimentär Deutsch spricht und sieben Prozent der türkischen Frauen Analphabeten sind, wie eine Studie aufzeigt, und jene weiterhin Kinder direkt und ungebremst in den Sozialstaat setzen, dann werden die „Brennpunkte“ eben notwendig zum Flächenbrand. Solange man das nicht sagen darf, solange niemand öffentlich den Mut dazu aufbringt zu bekennen, daß wir es hier mit einer Kultur zu tun haben, die nicht weniger zimperlich angepackt werden darf, als es seinerzeit der türkische Reformator Kemal Atatürk tat, so lange wird man in Deutschland rein gar nichts erreichen.

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