© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/10 16. April 2010

Blick in die Medien
Sat.1, Sat.2, Sat.3
Ronald Gläser

Die  ProSiebenSat.1-Media-AG rückt weiter zusammen – mit Ausnahme des Nachrichtensenders N24, der Gerüchten zufolge verkauft werden soll. An wen, ist nicht bekannt – wer dann die Nachrichten für die Unterhaltungssender produziert, auch nicht. Aber wer braucht schon Nachrichten? Die drei Säulen, auf denen der Konzern steht, heißen Sat.1, Pro7 und Kabel1. Die drei Unterhaltungssender werden miteinander verschmolzen. Keine Chefredakteure mehr und keine Unterhaltungschefs. Nur noch  „Marken“. Sie könnten auch Kabel1, Kabel2 und Kabel3 oder Pro7, Pro8 und Pro9 heißen. Ist das nun gut oder schlecht? Eigentlich ist es schlecht, wenn publizistische Vielfalt stirbt. Bei den drei Sendern gibt es aber nicht mehr viel an Qualität, die noch verlorengehen könnte. Der US-Regisseur Woody Allen hat einmal gesagt, die meisten TV-Sender ließen sich nur durch den Wetterbericht unterscheiden. Aber das stimmt nicht in bezug auf Pro7, Sat.1 und Co., denn alle Wetterberichte kommen seit langem von Wetter.com, einer weiteren Konzerntochter, und damit aus einer Hand.  

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