© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/10 26. März 2010

Meldungen

EU: Bundesregierung fordert mehr Deutsch

Berlin. Die Bundesregierung hat die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Catherine Ashton, aufgefordert, beim Aufbau des diplomatischen Dienstes der EU Deutsch neben Englisch und Französisch als Arbeitssprache zu verankern. In einem Brief von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an Ashton, aus dem mehrere Zeitungen zitieren, fordert dieser unter anderem, daß bei der Auswahl des Personals Deutschkenntnisse eine wichtige Rolle spielen müßten. Hintergrund des Vorstoßes des Außenministeriums ist offenbar die Sorge der Bundesregierung, daß Deutsch gegenüber den anderen beiden Arbeitssprachen der EU, Englisch und Französisch, weiter an Boden verlieren könnte. „Wenn wir beim Europäischen Auswärtigen Dienst akzeptieren würden, daß Deutschland keine Rolle mehr spielt, würden wir einen Präzedensfall schaffen für andere Institutionen“, zitiert die Frankfurter Rundschau einen Berliner Diplomaten. Deutsch ist die am häufigsten gesprochene Muttersprache in Europa und nach Englisch die am zweithäufigsten gesprochene Fremdsprache.

 

Berliner Gymnasien sortieren nach Herkunft

Berlin. An einigen Berliner Gymnasien werden die Schüler nach ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit auf die Klassen verteilt. „Ich weiß es konkret von vier Gymnasien in verschiedenen Stadtbezirken, weil die Eltern mich angesprochen haben“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Grünen, Özcan Mutlu, dem Tagesspiegel. Laut Mutlu würden dabei an Schulen Klassen mit einem besonders hohen beziehungsweise niedrigen Ausländeranteil geschaffen. Der Senat bestätigte diese Praxis, die Zusammensetzung der einzelnen Klassen sei aber Angelegenheit der Schulen. Die Vorsitzende des Türkischen Elternvereins, Tülay Usta, kritisierte das Verfahren und kündigte eine Kampagne an, bei der türkische Eltern aufgefordert werden sollen, entsprechende Schulen zu melden. Nach Informationen des Tagsspiegels seien es aber gerade die Eltern, die gezielt nach einem möglichst niedrigen Anteil von Ausländerkindern fragen. „Das sind übrigens nicht nur Deutsche, sondern auch viele Migranteneltern“, sagte ein Lehrer der Zeitung.

 

Blick Voraus

26. bis 28. März: Bundeskongreß der Linksjugend solid in Frankfurt am Main

27. März: Parteitage der FDP Sachsen in Chemnitz und der FDP Brandenburg in Eberswalde

27. und 28. März: Kommunalkonferenz der Fraktion der Linkspartei im Bundestag in Essen

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