© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/10 05. März 2010

Meldungen

Bundesbank warnt vor höheren Inflationsraten

FRANKFURT. Die Bundesbank hat vor Vorschlägen des Internationalen Währungsfonds (IWF) gewarnt, die Notenbanken sollten statt rund zwei Prozent künftig etwa vier Prozent Inflation zulassen. Zum jetzigen Zeitpunkt und als Anstoß des IWF für eine breitere Diskussion halte er diesen Vorstoß für „grob fahrlässig und schädlich. Der IWF spielt mit dem Feuer“, warnte Bundesbankpräsident Axel Weber in der Financial Times Deutschland. Einem stärkeren Stabilisierungsspielraum der Geldpolitik über den Realzins seien die mit einer höheren Inflationsrate einhergehenden Kosten gegenzurechnen, erläuterte Weber. Debatten um ein höheres Inflationsziel könnten als ein Umkippen der Notenbank interpretiert werden, „künftig die in der Krise aufgetürmten Staatsschulden real zu entwerten“. Dies würde die Glaubwürdigkeit der Notenbank dauerhaft untergraben. Die Folge wären „ausufernde Inflationserwartungen“, meinte Weber. Der IWF-Chefvolkswirt Olivier Blanchard hatte in einem Grundsatzpapier („Rethinking Macroeconomic Policy“) unter anderem eine veränderte Geldpolitik der Notenbanken gefordert. Im Internet: www.imf.org/external/pubs/ft/spn/2010/spn1003.pdf

 

Walfang-Moratorium soll aufgehoben werden

HAMBURG. Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) hat ein Kompromißpapier der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Streit um die Legalisierung des Walfangs scharf kritisiert. „Der Vorschlag liest sich wie ein langfristiges Schutzprogramm für Walfang, den Walen hilft er nicht“, erklärte IFAW-Meeresbiologe Ralf Sonntag. Das Papier legalisiere den Walfang. „Indem das Walfang-Moratorium aufgehoben wird, verlieren die Wale ihren Schutz. Dafür machen die Walfangländer Island, Norwegen und Japan kurzfristige und unbedeutende Zugeständnisse.“

 

Gefährliche Chemikalie auch in Getränkedosen?

BERLIN. Laut Angaben des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) wurden in den Innenbeschichtungen der Getränkedosen von Sprite, Red Bull, Schöfferhofer, Faxe-Bier, Nescafé und weiteren Abfüllern Spuren der Chemikalie Bisphenol A (BPA, JF 42/09) nachgewiesen. Akute Gesundheitsschäden seien beim Trinken aus diesen Dosen zwar nicht zu befürchten, doch BPA wirke ähnlich wie das Hormon Östrogen und habe bei Versuchen an Muttertieren schon in geringer Konzentration bei Föten zu Mißbildungen und späteren Fruchtbarkeitsschäden geführt, warnte BUND-Expertin Patricia Cameron. Der BPA-haltige Kunststoff Polycarbonat sei in Kanada und einigen US-Bundesstaaten für Babyflaschen bereits verboten.

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