© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/10 26. Februar 2010

Meldungen

Deutsche Textilbranche besonders innovativ

KÖLN. Trotz des Konkurrenzdrucks aus Billiglohnländern und der Produktionsauslagerung nach Asien, Afrika und Osteuropa ist die deutsche Textilindus­trie weiter international erfolgreich. „Von zehn Prozent im Jahr 1970 stieg der Anteil des mit Ausfuhren erzielten Umsatzes auf mittlerweile knapp 43 Prozent an. Insbesondere technische Textilien, die bereits 40 Prozent des Branchenumsatzes ausmachen, sind weltweit gefragt“, heißt es in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW, iwd 6/10). Statt Massenware produziere die Branche in Deutschland innovative technische Textilien und textile Verbundstoffe. 36 Prozent der Firmen seien daher in der Forschung aktiv, unterstützt von 17 Instituten und Textilforschungseinrichtungen. „Mit Produktneuheiten erzielt die Textilindustrie hierzulande mittlerweile 27 Prozent ihres Umsatzes. Damit liegt sie nur hinter den besonders innovativen Branchen der Metall- und Elektro-Industrie, aber vor allen anderen Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes“, erläuterte das IW. „So liegt beispielsweise der Materialanteil textiler Verbundstoffe beim neuen Airbus A 350 bei 50 Prozent.“ Die Textilindustrie zählt in Deutschland etwa 120.000 Beschäftigte.

 

IWF kündigt Verkauf von 191 Tonnen Gold an

WASHINGTON. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vorige Woche angekündigt, mit dem Verkauf von zunächst 191,3 Tonnen Gold am offenen Markt zu beginnen. Die Prozedur solle in mehreren Phasen verlaufen, um Störungen am Goldmarkt zu vermeiden, so der IWF. Der Goldverkauf ist unter anderem Teil eines IWF-Programms mit dem Ziel, armen Ländern weiter günstige Kredite zur Verfügung zu stellen. Im Frühjahr 2008 hatte der IWF erstmals mitgeteilt, insgesamt 403,3 Tonnen Gold über einen Zeitraum von mehreren Jahren zu veräußern. Derzeit verfügt der IWF über Goldbestände von etwa 3.200 Tonnen und ist damit – nach der US-Notenbank Fed mit etwa 8.100 Tonnen und der Bundesbank mit rund 3.400 Tonnen – der drittgrößte Eigentümer von Gold in der Welt. Die Europäische Zentralbank (EZB) verfügt über lediglich 550 Tonnen Gold. Trotz der Verkaufsankündigung blieb der Goldpreis mit 1.100 Dollar pro Feinunze relativ stabil.

 

Mit Holz und Plexiglas zur Energieeinsparung

BERLIN. Anläßlich der internationalen Baufachmesse Bautec 2010 hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine „offensive Neubewertung“ traditioneller Baustoffe gefordert. „Die Diskussion über die Verwendung von Baumaterialien kann heute vor dem Hintergrund des Klimaschutzes zu neuen Ergebnissen kommen“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er verwies darauf, daß 90 Prozent der in privaten Haushalten eingesetzten Energie auf Heizen und Warmwasserbereitung entfielen. Dabei gehe es laut DUH nicht immer um exotische Neuentwicklungen. Holz zum Beispiel sei nicht nur ein traditioneller ästhetischer Baustoff, sondern auch ein Material mit guten Wärmedämmeigenschaften und dazu ein CO2-Speicher für die mittlere Frist. Auch Kunststoffe wie Plexiglas wiesen viele unter Klimaschutzgesichtspunkten positive Eigenschaften auf, die richtig eingesetzt ein hohes Einsparpotential böten, so Resch.

 

Zahl der Woche

1,8 Milliarden Euro sparten die Deutschen vergangenes Jahr beim Kauf von Gütern des täglichen Bedarfs. Das waren 1,2 Prozent weniger als 2008. Grund hierfür waren die massiven Preiskämpfe der Billigketten Aldi und Lidl, aber auch der Supermärkte Edeka und Rewe.(Quelle: GfK Group)

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