© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/10 19. Februar 2010

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Politik soll Vielfalt des Islam akzeptieren

münster. Mehrere Wissenschaftler haben die Politik in Deutschland aufgefordert, den „Pluralismus im Islam“ zu akzeptieren und die Suche nach einem einheitlichen Ansprechpartner auf muslimischer Seite aufzugeben. Die Forscher beklagten, daß die Muslime noch zu oft über einen Kamm geschoren würden, obwohl sich Sunniten, Schiiten und Aleviten in ihren Vorstellungen und Frömmigkeitsformen stark unterschieden.  Auch gebe es neben den im Koordinationsrat der Muslime (KRM) vereinigten großen Verbänden „zahllose unabhängige, oft multiethnische Moscheegemeinden sowie autonome Projekte von Muslimen im sozialen Bereich“. Erst wenn diese Vielfalt akzeptiert werde, „kommen wir in der Integrationspolitik weiter“, meinte der Politologe Klaus Schubert während einer Fachtagung über das „Verhältnis von Politik und Islam“ der Universität Münster. Der Wunsch nach Vereinheitlichung entspringe „den Vorstellungen von Verwaltungsstrukturen“, entspreche jedoch nicht der Realität.  Die meisten Politiker sähen daran vorbei. Als Ausnahme nannte Schubert ausdrücklich Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU), der „für einen differenzierteren Umgang mit den Muslimen“ eintrete, dies jedoch in seiner Partei nicht leicht vermitteln könne.

 

Blick Voraus

19. Februar: Traditionelle Matthiae Mahlzeit des Hamburger Senats mit László Sólyom (ungarischer Staatspräsident) und Hans-Dietrich Genscher

19. bis 21. Februar: Bundeskongreß des RCDS

24. Februar: Jahresempfang des Bundes­verbandes mittelständische Wirtschaft

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