© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/10 05. Februar 2010

Meldungen

Experten fordert Ausbildung von Imamen

Berlin. Islamische Religionslehrer und Imame sollen nach dem Willen des Wissenschaftsrats künftig auch an deutschen Hochschulen ausgebildet werden. Hintergrund  ist die von dem Gremium erwartete flächendeckende Einführung des islamischen Religionsunterrichts in Deutschland. Hierfür werden schätzungsweise 2.000 Fachkräfte benötigt. Derzeit werden nach Angaben des Wissenschaftsrats an deutschen Schulen schätzungsweise 700.000 muslimische Schüler unterrichtet. Zudem sprach sich der Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung und die Landesregierungen in Fragen der Hochschulen und der Wissenschaft berät, dafür aus, an deutschen Universitäten auch Imame auszubilden, die bislang zumeist aus dem Ausland nach Deutschland kommen.

 

Islam: Niedersachsen schränkt Kontrollen ein

Berlin. Die von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) im Jahr 2003 eingeführten Moscheekontrollen werden eingeschränkt. Das Innenministerium teilte am Dienstag mit, daß künftig nur noch kontrolliert werde, wenn es Anhaltspunkte für Verbindungen zu islamisch-terroristischen Strukturen gebe. Verdachtsunabhängige Überprüfungen wird es damit nicht mehr geben. Laut Medienberichten geht die Einschränkung auf eine Bitte von Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) zurück. Das Verhältnis solle nicht weiter unnötig erschwert werden. In der Berliner Zeitung kündigte Wulff zudem ein Entgegenkommen der CDU gegenüber dem Islam an. „Wir brauchen eine umfassende Strategie für den Umgang mit dem Islam. Dazu gehört, Muslimen zu zeigen, daß sie willkommen sind“, sagte er. Wulff warnte vor „sozialen Unruhen“ durch muslimische Einwanderer. „Parallelgesellschaften können dadurch vermieden werden, daß man die Parallele verläßt und sich auf die anderen zubewegt“, regte er an.

 

8. Mai: Linkspartei fordert Feiertag

Berlin. Die Fraktion der Linkspartei im Bundestag hat gefordert, dem 8. Mai „als Tag der Befreiung den Status eines gesetzlichen Gedenktages“ zu verleihen. Damit könne ein „Datum von so herausragender historischer Bedeutung angemessen gewürdigt werden“. In einem entsprechenden Antrag, der am Dienstag im Bundestag verhandelt wird, heißt es, der bevorstehende 65. Jahrestag des Kriegsendes sei der geeignete Anlaß für eine solche Aufwertung. Nach Ansicht der Linkspartei war der 8. Mai „für Millionen Menschen ein Tag der Hoffnung und Zuversicht“. Allerdings sei diese Bewertung bis heute umstritten, werde „seine Bedeutung als Tag der Befreiung nicht allgemein anerkannt“. Daraus ergebe sich jedoch die Chance, einen „lebendigen Gedenktag zu etablieren, der sich nicht in Symbolen und Ritualen erschöpft, sondern zu streitbaren öffentlichen Diskussionen Anlaß gibt“.

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