© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/10 22. Januar 2010

UMWELT
Tierquälerei in Südafrika
Volker Kempf

Große internationale Sportereignisse sind für Tierschützer willkommene Anlässe, um auf schwerwiegende Mißstände in fernen Ländern aufmerksam zu machen. Das war so bei der Olympiade in China bezüglich der Behandlung von Katzen oder bei den Winterspielen in Kanada im Fall der alljährlichen Robbenabschlachterei. Der eine oder andere Erfolg stellte sich daraufhin für Tierschützer ein. Dieses Jahr steht wegen der Fußballweltmeisterschaft Südafrika auf dem Plan. Dort hat sich die international agierende Tierschutzorganisation Peta mit einer Medienkampagne auf das „First Fruits Festival“ in der Provinz Kwazulu-Natal eingeschossen. Denn zu dieser Veranstaltung gehört ein Ritual, bei dem 14jährige schwarze Jungen zu Kriegern erklärt werden, nachdem sie zu vierzigst einen Bullen mit bloßen Händen getötet haben.

Dabei stopfen die angehenden Stammeskämpfer dem Tier Sand und Schlamm in den Rachen, seine Augen werden eingedrückt, die Geschlechtsorgane abgerissen, das Fleisch herausgerissen, getreten, gestoßen und gezerrt. Brutaler geht es nicht mehr. Wen das nicht empört, der muß völlig abgestumpft sein. Was sagen die südafrikanischen Behörden dazu? Wie können diese so etwas nur dulden? Sollte das vielleicht etwas mit Religionsfreiheit zu tun? Auch die muß Grenzen kennen, wo unschuldige Wesen sinnlos gequält werden. Protestschreiben an die zuständigen südafrikanischen Behörden kann man per Internetformular unter peta.de senden. Auch ein Fax an die Botschaft von Südafrika in Berlin (030 / 22073190, zu Händen S.E. Herr Sonwabo Eddie Funde) könnte helfen. Vielleicht gibt es irgendwann eine richtige Erfolgsmeldung – nicht nur für die deutsche Fußballnationalmannschaft.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen