© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/10 15. Januar 2010

UMWELT
Ein peinliches Impfstoff-Fiasko
Michael Howanietz

Neben dem inaktivierten Virus-Antigen und einem Wirkverstärker enthält der Schweinegrippe-Impfstoff (JF 45/09) auch ein quecksilberhaltiges Konservierungsmittel (Thiomersal). Das ist ein weiterer Grund dafür, warum potentielle deutsche H1N1-Patienten nicht verstehen können, weshalb sich Regierung, Bundeswehr und die Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts (deren Entscheidungsneutralität als Mitglieder der Ständigen Impfkommission von Transparency International Deutschland angezweifelt wird) einen zusatzstoffreien Impfstoff leisten, der für sie nicht verfügbar ist. Dabei geht es auch um Substanzen wie Polysorbat 80, das laut Studien die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt. Oder Squalen, ein körpereigenes Ölmolekül, das für den Impfstoff allerdings aus Haifischleber hergestellt wird und zu Irritationen des Immunsystems bis hin zu Autoimmunerkrankungen führen kann.

Die Gefahren des Quecksilber-Einsatzes, des ungehinderten Zugangs des Gifts zum zentralen Nervensystem wie zum Fötus, ließen Tausende Plombenträger ihre Amalgamfüllungen gegen unbedenklichere Materialien tauschen – wohl nicht zu dem Zweck, sich nun eine Dosis von fünf Mikrogramm unter die Haut injizieren zu lassen. Neben dem möglichen gesundheitlichen droht für die ministerialen Serum-Großeinkäufer auch ein ökonomisches Desaster. Mehrere Bundesländer wollen Pandemrix-Tranchen noch vor Eintreffen abbestellen. Frankreich hat seine Diplomaten offiziell angewiesen, „Interessenten“ für die nicht benötigten 50 Prozent der angekauften 94 Millionen Einzel-Dosen zu suchen. Ein Schelm, wer angesichts solch unmotivierter Amokkäufe milliardenschwere Interessen im Hintergrund vermutet.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen