© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/10 15. Januar 2010

Zitate

„Es ist in der Tat so, daß Merkel sich als eine Art preußische Pflichtkanzlerin, als eine Problemlöserin begreift. Gerade mit ihrer unideologischen Art erfährt sie ja viel Zuspruch, weil es dem Naturell vieler Deutscher entspricht.“

Gerd Langguth, Merkel-Biograph, am 12. Januar gegenüber derwesten.de

 

 

„Das Pragmatische, Unaufgeregte, Nüchterne bleibt Merkels Stärke und Schwäche zugleich. Sie kann eine Runde mit Intelligenz und Detailwissen überzeugen, ihre Partei mitreißen kann sie nicht. Die Rolle einer ‘Mutter der CDU’ überfordert sie, weil sie keine Wärme zu spenden vermag, schon gar nicht denjenigen, die gerne die alten Lieder mit dem Refrain rheinisch-katholisch-konservativ singen.“

Reinhold Michels, Publizist, in der „Rheinischen Post“ vom 11. Januar

 

 

„An die Vertreibung der Deutschen zu erinnern und Schmerz darüber zu empfinden, gilt vielen Deutschen als rückwärtsgewandt. Wer reif ist und die Lektionen der Geschichte gelernt hat, der kann und soll sich – so ein nicht eben schmaler Konsens – vom eigensinnigen Beharren auf altem Leid befreien. Es steckt eine eigentümliche Kälte in dieser Haltung. Und eine Ahnungslosigkeit gegenüber der nagenden Kraft des Verlustschmerzes.“

Thomas Schmid, Chefredakteur, in der „Welt“ am 11. Januar

 

 

„Wer den Afghanistan-Einsatz weiter für notwendig hält, muß diesen Zusammenhang mit der Sicherheit Deutschlands herstellen und dartun, wie er sie ausgerechnet in diesem Land militärisch zu gewinnen hofft. Ob darüber hinaus Brücken gebaut werden, Mohn durch Hirse ersetzt wird und Mädchen zur Schule gehen können, mag ein angenehmer menschlicher Nebeneffekt sein. Den Grund dafür, daß deutsche Soldaten Gewalt anwenden, kann er nicht abgeben.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 11. Januar

 

 

„Die EU muß die Bürgernähe nicht nur im Munde führen, sondern auch umsetzen. Etwa der aussichtslose Beitritt der Türkei, der die EU wirtschaftlich und kulturell sprengen würde und der von der Mehrzahl der Europäer eindeutig abgelehnt wird, muß gestoppt werden.“

Wolfram Göll, Ressortleiter Deutschland, im „Bayernkurier“ 1/10 vom 9. Januar

 

 

„Nicht Mammutkonferenzen machen die Welt unübersichtlich. Sie ist unübersichtlich – und solche Konferenzen oder UN-Initiativen sind nichts als mühselige Versuche, Ordnung in diese neue Weltunordnung zu bringen. De facto wird der klassische Nationalstaat bereits von einem komplexen System von ‘governance’ abgelöst. Die Europäische Zentralbank, die Welthandelsorganisation, der Internationale Währungsfonds, die Europäische Union, die NGOs, alle regieren uns mit.“

Gunter Hofmann, Buchautor, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradions vom 9. Januar

 

 

„Ich fühle mich mit Deutschland immer noch sehr verbunden, und auf diese Wurzeln bin ich auch stolz.“

Leonardo DiCaprio, US-Schauspieler, in „Glamour“ 2/2010

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