© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  01/10 01. Januar 2010

Zitate

„Die Marktwirtschaft ist in Gefahr, und sie bleibt auch in Gefahr. Wir sind in einer Phase, in der viele Teile der Weltwirtschaft nur noch laufen, weil der Staat Drogen bereitstellt – sehr, sehr billiges Geld und wirklich große staatliche Stimulierungspakete. Beides ist erkennbar nicht durchhaltbar. Insofern gab es schon Verzerrungen weg von der Marktwirtschaft. Wenn jetzt die Hilfen wegfallen und die Entzugserscheinungen beginnen, wird es einen ernsthaften Test geben.“

Norbert Walter, scheidender Chefvolkswirt der Deutschen Bank, am 22. Dezember gegenüber handelsblatt.com

 

 

„Wenn sich Muslime über die Abstimmung empören, müßte man allerdings sagen, dann warten wir mal auf die Großzügigkeit im Umgang mit den christlichen Minderheiten in muslimischen Ländern. Warum müssen denn jetzt Christen im Irak, die dort schon lange vor den Muslimen lebten, fliehen und das Land verlassen? Wäre es falsch, auf ein wenig Gegenseitigkeit zu achten?“

Robert Spaemann, Philosoph, im „Focus“ vom 19. Dezember

 

 

„Griechenland lebt seit Jahren über seine Verhältnisse. Das Land kommt nicht herum, zu sparen und sich selbst zu helfen. Wir Deutschen können nicht für die Fehler der Griechen zahlen.“

Wolfgang Schäuble, CDU, Bundesfinanzminister, in der „Bild“ vom 21. Dezember

 

 

„Die deutsche Politik und Gesellschaft konnten sich von 1945 bis 1991 den Luxus sicherheitspolitischer Ahnungslosigkeit leisten. Sie konnten ihn hegen und pflegen. Sie meinten, im Kriegsgebiet sein zu können, ohne kämpfen zu müssen. Absurd.“

Michael Wolffsohn, Professor für Neuere Geschichte an der Hochschule der Bundeswehr in München, am 17. Dezember auf derwesten.de

 

 

„Die extremen Szenarien, die derzeit vorausgesagt werden, stützen sich auf Klimamodelle. Nun wissen wir aber nicht erst seit der Wirtschafts- und Bankenkrise, was Modelle wert sind. Alle Modellaussagen sind immer im Konjunktiv zu verstehen. Es werden Szenarien errechnet, die nur unter den Voraussetzungen stimmen, die man vorher in das Modell eingibt. Die Ergebnisse dieser Rechnungen werden leider wie Prognosen behandelt. Das halte ich für falsch.“

Horst Malberg, ehemaliger Direktor des Instituts für Meteorologie an der FU Berlin, am 17. Dezember gegenüber cicero.de

 

 

„Auch das sogenannte normale Leben in der DDR war nicht normal. Jeder war mehr oder weniger genötigt, Position zu beziehen. Man konnte sich nicht wirklich in der sogenannten Nische verkriechen. Die Diktatur wirkte in alle Lebensbereiche hinein. In die Schule, in den Beruf und sogar in die Familien. Da hat sich fast jeder doch an der einen oder anderen Stelle mit dem Regime abgequält. Und mußte Kompromisse eingehen. Auch die Oppositionellen. An solche Kompromisse erinnert sich niemand gerne.“

Ulrike Poppe, Stasi-Landesbeauftragte in Brandenburg, in der „SUPERillu“ vom 17. Dezember

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