© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/09-53/09 18./25. Dezember 2009

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Die neuen Deutschen“, JF 49/09

Die Islamisierung in den Anfängen stoppen

Als Schüler spreche ich sicherlich für viele meiner Altersgenossen, wenn ich die Feststellung treffe, daß es für deutsche Jugendliche – insbesondere in Berlin – immer mehr zur Herausforderung wird, sich zu ihrer Nationalität und ferner zu ihrer Religionszugehörigkeit zu bekennen. Der Islam, der Vorstellungen huldigt, die vielleicht für die Lebensbedingungen der Wüste vor zweitausend Jahren angemessen waren, trichtert seinem Nachwuchs archaische Rollenbilder ein, die in großem Maße zur Gewaltbereitschaft beitragen, während die Integrationsbereitschaft sinkt.

Das Minarettverbot ist ein gutes Zeichen, das auch in Deutschland Schule machen könnte. Die Islamisierung muß an der Wurzel gestoppt werden, sonst werden sich Strukturen ausbilden, die sich nicht mehr rückgängig lassen machen. Und dann gnade uns Gott!

David Scott, Hamburg

 

 

Zu: „‘Große Verschwörung der politischen Klasse’“ von Klaus Peter Krause, JF 51/09

Trotz allem eine gute Basis

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR (JF 37/09) hat auf den großen Einfluß der Sonne auf die Erd­erwärmung hingewiesen und über Studien an Eiskernen ausgesagt, daß bei Übergängen von Eis- zu Warmzeiten die antarktischen Temperaturen im Mittel 800 Jahre vor dem Anstieg der CO2-Konzentrationen zunehmen. Der seit der Industrialisierung zeitgleiche höhere CO2-Ausstoß kann also nicht Ursache für die Klimaveränderungen sein.

Die Kopenhagener Klimakonferenz ist trotz wissenschaftlich fragwürdiger Zielvorgaben eine gute Basis, das Umweltbewußtsein weiter zu sensibilisieren. Weltweiter Abholzschutz der Wälder, behutsames Umgehen mit den Wasserressourcen, Förderung der Technologien für nachwachsende Rohstoffe sind das Gebot der Stunde. Hier hat auch die deutsche Wirtschaft beste Chancen, sich weltweit zu behaupten.

Wenn sich inzwischen immer mehr energieeinsparende und alternative technische Konzepte durchsetzen, ist dies nicht auf die Politik, sondern auf den langfristigen Anstieg der Energiekosten wegen Ressourcenknappheit zurückzuführen.

Wolfhard H. A. Schmid, Peißenberg

 

 

Zu: „Brandenburger Stasi-Spitzen“ von Herdis Helgenberger, JF 51/09

Alte Seilschaften

Wen wundert’s? Die alten Seilschaften und das Netz der OibEs, der Offiziere im besonderen Einsatz, arbeiten noch immer. Als nach der Wende die Akten der Spitzenleute bei Nacht und Nebel vernichtet worden waren – wie zum Beispiel bei Zeiss Jena –, war ihnen ja nichts mehr nachzuweisen. Dann sorgten sie mit ihren „besonderen Kenntnissen“ dafür, daß nur ihresgleichen Karriere unter den neuen Herren machen konnte ... Daß solche bewährten Kader nun endlich auch mitregieren wollen, erscheint ihnen sicher nur allzu logisch. Schöne neue Welt!

Dietmar Fürste, Rattiszell

 

 

Zu: „Absturz des roten Adlers“ von Dieter Stein, JF 50/09

Die SED, nicht die Stasi

Die Taten der Stasi waren unverantwortlich, unrechtmäßig und menschenverachtend. Die Stasi war aber nur der Auftragnehmer. Auftraggeber waren stets SED-Funktionäre, die Regierenden und zum erheblichen Teil auch die staatlichen Leiter in den Verwaltungen und Betrieben. Diese veranlaßten die Eröffnung der „operativen Personenkontrollen“, der „operativen Vorgänge“ und aller weiteren Unrechtsmaßnahmen.

Es war bekanntlich die Regierung Modrow, die die Stasi in den Angriffsmittelpunkt des aufgebrachten Volkes stellte. So blieben die Auftraggeber als die eigentlichen Hauptschuldigen zu Unrecht bis heute relativ unbehelligt. Als Auftraggeber der Stasi gehören sie wie die Stasi-Leute selbst nicht in Parlamente und staatliche Dienststellen.

Das böseste Unrecht besteht bis heute aber darin, daß die Opfer der SED-Diktatur, Widerständler und Oppositionelle bis heute von unserem Staat sozial unvergleichlich schlechter gestellt sind als ihre Peiniger.

Dr. Ekart Schaarschmidt, Waldbronn

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Der große Klima-Bluff“, JF 50/09

Bitte am Thema dranbleiben!

Auch bei diesem Thema geht die JUNGE FREIHEIT gottlob eigene Wege und läßt die Diskussion zu. Sehr gut, daß beide Seiten (Skeptiker und Befürworter des angeblich menschenverursachten Klimawandels) zu Wort kommen.

Und dennoch bleiben für uns Laien viele Fragen offen. Was sagt uns die Feststellung, daß es in den letzten Jahren zu einer Abkühlung der Temperaturen kam und gleichzeitig aber in den Polarregionen steigende Temperaturen und Schmelze festzustellen sind? Wie sind die Klimamodelle nun zu bewerten, und wie hoch ist der Einfluß des Menschen auf das Klima wirklich? Bitte bleibt an dem Thema dran und laßt weitere Stimmen zu Wort kommen.

Sebastian Deffner, Hamburg

 

Entlarvendes Interview

Ich darf Ihnen verraten, daß ich eher den Interview-Aussagen des Professors Lüdecke von EIKE zuneige. Die selbsternannten Klimahysteriker à la Marotzke entlarven sich selbst, indem sie wohl ihren eigenen Prognosen nicht trauen. Aufschlußreich ist der vorletzte Satz in dessen Interview, in dem er sagt, daß die Reduzierung des CO2-Ausstoßes weitere Jahrzehnte brauche, bis es die Konzentration in der Luft beeinflusse.

Unwissenschaftlicher geht es kaum. Das wäre das gleiche, als würde ich behaupten, wenn ich den Wasserhahn drossele, würde der Wasserpegel in der Badewanne noch einige Stunden so schnell steigen wie vor der Drosselung. Diese Art der Dialektik ist doch unverschämt, oder? Ich vermute, es ist das verkappte Eingeständnis, daß es noch andere Kohlendioxid-Quellen gibt, die die Konzentration in der Atmosphäre beeinflussen!

Dr. Volker Kay, Braunschweig

 

Menschlicher Einfluß marginal

Es ist schon problematisch, überhaupt von Klima-„Katastrophe“ zu sprechen, denn diese tritt schnell und unvorhergesehen auf. Es geht um eine Klimaänderung und um deren Bewertung. Ich glaube, daß solche Klimaänderungen immer auftraten und in unregelmäßigen Abständen. Der menschliche Einfluß ist marginal.

In einer extrem einseitigen Berichterstattung eines Nachrichtensenders wurde über die „verheerenden“ Folgen des Auftauens der Permafrostböden berichtet. Nur: Im Permafrost liegen gefrorene Mammut-Leichen. Die können dort aber nur liegen, weil es dort früher nicht gefroren war.

Sonstiger maßvoller Umweltschutz und maßvoller Ressourcenverbrauch sind aber sehr sinnvoll.

Karsten Reincke, Berlin auf jungefreiheit.de

 

Schaumweinsteuer blieb auch

Wenn sich die natürliche Klimaerwärmung fortsetzt, werden sie sagen: „Seht ihr, wir haben euch gewarnt, ihr habt nicht genug getan“; wenn es wieder eine Abkühlung geben wird, werden sie sagen: „Seht ihr, das haben wir vollbracht“.

In jedem Fall werden die jetzt geschaffenen Instrumente und die zugehörigen Institute und Behörden bestehen bleiben und weiter von unserem Geld finanziert werden, ohne irgendeine Wertschöpfung zu generieren, und die Abgaben, die wir an den Staat oder die von ihm geschaffenen substaatlichen Strukturen zu leisten haben, werden weiter steigen – ebenso wie wir noch heute die Schaumweinsteuer zum Aufbau der kaiserlichen Kriegsmarine zu leisten haben: Die hat zwei Weltkriege überstanden.

Olaf Ditges, Mönchengladbach auf jungefreiheit.de

 

Mit der Angst der Menschen

Wir tun so, als hätten wir von den Herrschenden noch nie Lügen gehört. Wie war das doch in den siebziger Jahren, als man über das Waldsterben jammerte und uns erklärte, bis zum Jahr 2000 gäbe es keine bewaldeten Berge mehr. Mit der Angst der Menschen kann man vortrefflich Geschäfte machen, Wahlen gewinnen, Pöstchen ergattern. Und der Steuerzahler bezahlt die ganze Schweinerei.

Herbert Danz, Steinau

 

 

Zu: „Politiker, hört die Signale!“ von Michael Paulwitz, JF 50/09

Das Erste Gebot beachten

Zuerst versagt der Geist. Alle Kirchen in der Schweiz haben sich gegen die Minarettgegner, also für den Moscheebau ausgesprochen. Dabei genügt es, sich nur an das Erste Gebot des Dekalogs zu erinnern: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Es wird der eigene Gott verraten, statt bei Luther Mut zu holen: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen.“

Aber vielleicht könnte uns Hegel nachdenklich machen: „Ein Volk, das einen schlechten Begriff von Gott hat, hat auch einen schlechten Staat, schlechte Regierung, schlechte Gesetze.“

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

Das läßt tief blicken!

Bei der Diskussion um die Schweizer Volksbefragung gegen den Bau weiterer Minarette (nicht etwa weiterer Moscheen!) fiel auf, daß gewisse „laizistische Politiker, die sonst die Symbole der (christlichen) Religion aus dem öffentlichen Raum verschwinden lassen wollen, sich im Namen der religiösen und kulturellen Toleranz zu vehementen Verteidigern islamischer Traditionen wandelten“ (NZZ vom 30. November). Das läßt tief blicken! Auch in Deutschland sind diejenigen, die jetzt die Schweiz wegen angeblicher Verletzung von Völkerrecht sowie Einschränkung der Religionsfreiheit anklagen, nicht zu hören, wenn es um die Unmöglichkeit des Baus von Kirchen (geschweige denn Kirchtürmen!) in islamisch dominierten Ländern geht. Von der Christenverfolgung zum Beispiel in der Türkei ganz zu schweigen.

Dr. Reinhard Gnauck, Mainz

 

 

Zur Meldung: „Steinbach: FDP bleibt bei ihrer Ablehnung“, JF 50/09

Verzicht war Einbahnstraße

Wir Vertriebenen haben in den letzten Jahrzehnten sehr viele Signale des Verzichts und der Versöhnung an Polen und die Tschechische Republik gesendet. Das war eine Einbahnstraße und blieb bis zu diesem aktuellen Vorgang ohne positives Echo.

Zwei Dinge sind jetzt zu tun. Erstens: Der Bund der Vertriebenen muß bei seiner Nominierung bleiben. Zweitens: Die Kanzlerin muß ein Machtwort sprechen!

Dr. Helmut Sprinz, Leipzig

 

 

Zur Meldung: „Propaganda“, JF 50/09

Gut rezensiert

Zu Ihrer Rezession kann ich Sie nur beglückwünschen. Sie bringt kurz und knackig die Quintessenz des Buches einschließlich seiner Mängel zum Ausdruck. Es ist nur schade, daß Sie das bereits vor über einem halben Jahr zum selben Thema erschienene Werk (Eric Kaden, „Das Wort als Waffe. Der Propagandakrieg der Waffen-SS und der SS-Standarte ‘Kurt Eggers’“, Winkelried-Verlag) unberücksichtigt lassen. Am Propagandakrieg interessiert, habe ich beide Bücher gelesen und finde, daß letztgenanntes Ihre Kritikpunkte bedachte und sich durch wissenschaftliche Seriosität auszeichnet. Eine Gegenüberstellung beider Werke wäre vorzuziehen gewesen.

Gert Surgke, Berlin

 

 

Zur Meldung: „Krisenherd Nahost: Lösung ist nicht nahe“, JF 50/09

Auf deutsch: Freiburg/Üchtland

Ich bin verwundert und entsetzt darüber, daß in dem Artikel ausschließlich von „Fribourg“ die Rede ist. Gemeint ist die zweisprachige Stadt in der Schweiz, die auf deutsch selbstverständlich Freiburg im Üchtland heißt. Sonst bedienen Sie sich doch auch völlig zu Recht der deutschen Städtenamen: Florenz statt Firenze, Mailand statt Milano, Breslau statt Wrocław, Genf statt Genève, Straßburg statt Strasbourg. Warum wird Freiburg/Üchtland anders behandelt?

Oliver Muschiol, Münster

 

20 Prozent deutsch besiedelt

In der Meldung schreiben Sie politisch korrekt von der Universität „Fribourg“. Auf deutsch heißt diese Stadt Freiburg; es leben dort auch über 20 Prozent Deutschschweizer. Fribourg ist genauso verfehlt wie Mulhouse, Kaliningrad, Praha oder Bruxelles.

Harald Noth, Vogtsburg

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die neuen Deutschen“, JF 49/09

Ohne Volk keine Demokratie

Gratulation zu Ihrem Mut! In der Tat wird das deutsche Volk in Zukunft etwas bunter sein – braune, gelbe und schwarze Hautfarbe gehören zur Normalität. Aber es wird ein Volk sein. Es wird sich und unsere geschichtlichen Erfahrungen bejahen. Das Volk wird, ganz in deutscher Tradition, offen sein für kulturelle Teilidentitäten.

Die Alternative zum Volk ist der weitere Zerfall der Politik. Denn mit dem Abstraktum „Gesellschaft“ kann man keine Politik machen, das Ergebnis ist Manipulation und Stillstand. Da helfen keine Attribute wie „multikulturell“ oder „zivil“. Ohne Volk gibt es keine Demokratie. Die soziologisierte Politikwissenschaft scheitert an den Realitäten, ebenso wie die von ihr belehrten Politfunktionäre und Ideologen. Das Volk hat politische Zukunft, denn die Polis setzt das Volk voraus.

Dr. Helmut de Craigher, Stuttgart

 

In den Begriffen des Gegners

Warum eigentlich brauchen wir Einwanderung? Und warum bin ich ein Nazi, wenn ich die wirtschaftlichen Gründe dafür, die zu bestreiten sind, ablehne? Welche Kröten muß ich eigentlich schlucken, um als „Demokrat“ zu gelten? Und warum mußten wir diese Kröten noch vor 20 Jahren nicht schlucken?

Kann es sein, daß die meisten Konservativen in den Denkmustern und Begrifflichkeiten des Gegners gefangen sind?

Oskar Dauer, Görlitz auf jungefreiheit.de

 

Die Auffassung des Südens

Wir im Süden Deutschlands haben offenbar ein anderes Verständnis von Heimat, Volk und Kultur als der Norden, der näher an Weltmeeren liegt und keine natürlichen Grenzen besitzt. So waren auch die Preußen schon unter Friedrich dem Großen wesentlich offener gegenüber Einwanderung und Integration als wir in den Bergen. Aus diesem einfachen Grunde sehe ich es als Ding der Unmöglichkeit, daß Berlin bestimmt, ob und wie viele Zuwanderer wir aufnehmen und versorgen müssen.

In einem Aspekt dürften sich wohl alle Leser der jungen freiheit einig sein, daß nämlich der Status quo völlig inakzeptabel ist.         

Peter C. Vogl, Salzburg

 

Einwanderung mit System

Die Entideologisierung der Einwanderungspolitik ist eines der wichtigsten politischen Ziele für die Zukunft Deutschlands. Die Ideologie muß der Prämisse weichen, daß Einwanderung dem gesellschaftlichen System dienen muß. Dies bedeutet keinen Multikulti-Gedanken nur des Multikultis wegen, aber auch keine Integration nur wegen des Deutschtums.

Ich plädiere daher für ein Punktesystem: Jedes Jahr kann jeder Ausländer daran teilnehmen, und der Staat setzt eine maximale Einwandererzahl fest, die zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele (Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung, Bereicherung des Arbeitsmarkts in Berufen mit hoher Nachfrage) notwendig ist. Faktoren, die in das Punktesystem eingehen: Qualifikation, Sprachkenntnis, Diversität, das heißt unterrepräsentierte ethnische Gruppen erhalten eine höhere Punktezahl.

Tim Bauer, Somerville, MA, USA

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