© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/09 11. Dezember 2009

Blick in die Medien
Finanzierbar?
Ronald Gläser

Die ARD hat sich vor einer Woche darauf verständigt, die Kooperation der einzelnen Sendeanstalten zu stärken. Hört sich vernünftig an. Warum beispielsweise sollen gleichzeitig ein NDR- und ein RBB-Team über eine Veranstaltung berichten, wenn ein einziges ausreicht? „Daß jeder alles macht, wurde als nicht mehr zeitgemäß und nicht finanzierbar bewertet“, hieß es in der Pressemitteilung. Aber wäre es dann nicht auch sinnvoll, sich von unnützem Ballast zu trennen? Und ich meine nicht nur einzelne Sendungen wie die Fernsehschnulze „Rote Rosen“, die beim Privatfernsehen besser aufgehoben wäre, oder das Spartenprogramm bei den einzelnen Häusern. Denken wir an 3sat, den deutsch-österreichisch-schweizerischen Sender (Vertretungsberechtigter: ZDF), der gerade seinen „25. Geburtstag“ beging. Eher wenige Zuschauer schalten ihn ein, aber er wurde abgefeiert, als würde er Traumquoten bringen. Und auch das noch: Angeblich halte der Sender der Zeit einen kritischen Spiegel vor, haben die Chefs des Gemeinschaftsprojekts in einer Erklärung zum Jubiläum mitgeteilt. Wenn es bloß wahr wäre – ich würde sofort einschalten.

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