© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/09 11. Dezember 2009

Leserbriefe

Zu: „Kopenhagen darf kein Erfolg werden“ von Klaus Peter Krause, JF 50/09

Polt sich das Magnetfeld der Erde um?

Dem ausgezeichneten Artikel von Klaus Peter Krause ist nichts hinzuzufügen. Ich will auch nicht weiter auf die Heuchelei der selber sehr aufwendig und energievergeudend lebenden Politiker und Moderator(inn)en eingehen. Mich beschäftigt folgendes: Nach meinen Informationen hat die Stärke des Magnetfelds der Erde seit seiner Messung um 20 Prozent abgenommen. Damit erreicht mehr Strahlung die Erde, die zu zwei Dritteln von Wasser bedeckt ist. Das könnte doch zu einer Erwärmung der Meere geführt haben, die daraufhin weniger CO2 binden und mehr in die Atmosphäre entlassen.

Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen, auffällig ist aber, daß dieser Aspekt nicht einmal erwähnt wird. Sollte sich das Erdmagnetfeld weiter abschwächen, könnte dies auf eine Umpolung hinweisen, die nachweislich schon mehrmals stattgefunden hat. Da die Umpolung offensichtlich nicht schlagartig erfolgt, wäre die Erde längere Zeit härterer Strahlung ausgesetzt, was wohl viel gravierendere Auswirkungen zur Folge hätte als eine Erwärmung. Vielleicht sollte die JF auch hier wieder einmal den anderen voraus sein.

Prof. Dr. Ulrich Heider, München

 

 

Zu: „Meuchelmord am Todesstreifen“ von  Jörg Bernhard Bilke, JF 50/09

Gedenken an Gartenschläger

Zwischen Bröthen (Westen) und Leisterförde (Osten) nordöstlich des holsteinischen Büchen am Grenzpfahl 231, „Großer Grenzknick“, wurde unmittelbar nach dem Mord an Michael Gartenschläger unter Mithilfe der Arbeitsgemeinschaft 13. August 1961 ein Gedenkkreuz errichtet. Diese Gedenkstätte wurde durch einen Schaukasten erweitert. Nach der friedlichen Revolution konnte an der nun zugänglichen Mordstelle ein Findling aufgestellt werden, welcher die Inschrift trägt: „An dieser Stelle wurde Michael Gartenschläger durch ein Sonderkommando des MfS mit 120 Schüssen hingerichtet.“

Jährlich gedenkt der Freundeskreis Michael Gartenschläger unter Teilnahme der Vereinigung der Opfer des Stalinismus Hamburg seines Todestages. „Er rüttelte am Weltgewissen“, steht auf einer Gedenktafel, welche den Weg zu seinem Gedenkkreuz weist.

Uwe Rutkowski, Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Hamburg

 

 

Zu: „Politiker, hört die Signale!“ von Michael Paulwitz, JF 50/09

Tu felix Helvetia!

Danke, glückliche Schweiz, in der das Volk über Wohl und Wehe seiner Freiheit und Kultur abstimmen konnte; was uns Deutschen noch immer verwehrt wird. Islamvereine und eine westliche Gesinnungsmafia schreien auf, weil ein freies Volk sich erdreistete, von seinem Recht Gebrauch zu machen und der Inbesitznahme seines Landes durch eine machtversessene und politisierte Religion und ihre Vertreter einen Riegel vorgeschoben hat.

Margot Kaczmarek, Hasbergen

 

Ein mutiges Zeichen

Respekt und Hochachtung zolle ich den Schweizern für diese grundehrliche und aufrichtige Volksentscheidung. Sie sollte ein mutiges Zeichen sein, auch für den Rest Europas. Die Schweizer sind in ihrer Mehrheit keiner verlogenen politischen Korrektheit gefolgt, sondern haben einzig und allein ihren Gefühlen Ausdruck gegeben. Wie sagt Giordano zu Recht: Der Islam ist das Problem. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen.

Reinhard Krämer, Obertshausen

 

PC-Kampagne

Der politisch korrekte Aufschrei in den deutschen Massenmedien ließ nicht lange auf sich warten. Kein Argument war mehr zu dumm, um es nicht doch gegen das Abstimmungsergebnis der Schweizer Volksbefragung ins Feld zu führen. Allen Berichterstattungen ist aber eins gemeinsam: Keine scheint sich wirklich mit der Problematik befaßt zu haben. Es ging vielmehr darum, eine Deutungshoheit über das Ergebnis zu gewinnen. Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich die öffentliche Berichterstattung nicht etwa als ehrlicher und gut recherchierter Journalismus, sondern vielmehr als politische Meinungsmache, die allen suggerieren soll, daß man das Ergebnis im Prinzip nur ablehnen kann.

Auch die Sittenwächter der EU fühlen sich umgehend auf den Plan gerufen. Es drängt sich geradezu der Verdacht auf, daß durch diese Kampagne gegen das Selbstbestimmungsrecht des Schweizer Volkes ein Signal an alle Länder gesendet werden soll: „Natürlich geht alle Staatsgewalt von den Völkern aus, allerdings nur sofern es den Interessen der EU dient.“

Matthias Buck, Grossbottwar

 

Und in islamischen Ländern?

Hurra, die Schweizer kapitulieren nicht! Es ist schon ein Stück aus dem Tollhaus, wenn die „Etablierten“ eine urdemokratische Entscheidung jetzt als Populismus abqualifizieren. Mit ein wenig Vernunft und Lesefähigkeit müßte man doch begreifen, daß es erstens nicht um das Verbot von Moscheen ging, sondern nur um die Einschränkung des Baus von Minaretten, die ja in der Tat ein Symbol islamischer Herrschaft sind. Und zweitens ging es auch nicht um die Einschränkung der Religionsfreiheit. Diese ist den Muslimen weiterhin gewährt, ganz im Gegensatz zum Zustand in fast allen islamischen Ländern (einschließlich der Türkei), wo man diese bisher vergeblich einforderte; von der Baugenehmigung für Kirchen auch ohne Turm ganz zu schweigen. Nach islamischem Recht dürfen nicht einmal die alten Kirchen der orientalischen Christen repariert werden, die schon vor dem Einfall der Araber bestanden.

Religionsfreiheit gebührt nicht allem, was sich Religion nennt, und schon gar nicht einer solchen, die andere in ihrem eigenen Machtbereich und nach ihrem Grundverständnis (Koran und Sunna) nur als Bürger zweiter Klasse behandelt.

Prof. em. Dr. Karl-Heinz Kuhlmann, Bohmte

 

Islam ist Verleugnung Christi

Als katholischer Geistlicher bitte ich alle um Verzeihung für die jämmerlichen Äußerungen, die von Kirchenmännern für die Minarette erfolgt sind und damit für den Muezzin-Ruf, der eine Verleugnung des christlichen Glaubens darstellt.

Es ist eine unzulässige Verkürzung, von einem „Gebetsruf“ zu sprechen. Denn von den sieben Sätzen fordert nur der vierte zur Anbetung Allahs auf. Alle anderen Sätze verkünden dessen Herrschaftsanspruch und werden als politisches Programm verstanden. Wo der „Gebetsruf“ öffentlich proklamiert wird, zumeist mit Lautsprechern verstärkt, da herrscht nach islamischer Lehre Allah. Der Ruf lautet: „Allah ist der Größte! (viermal) Ich bezeuge, daß es keinen Gott gibt außer Allah! (viermal) Ich bezeuge, daß Muhammed der Gesandte Allahs ist! (viermal) Kommt her zum Gebet! (viermal) Kommt her zum Erfolg! (viermal) Allah ist der Größte! (viermal) Es gibt keinen Gott außer Allah!“

Der Muezzin-Ruf ist bewußter Affront gegen das christliche Bekenntnis des dreieinigen Gottes. Der Ruf verstößt gegen das erste Gebot des wahren Gottes: „Du sollst keine Götzen neben MIR haben!“ Letztlich geht es beim Kampf um die Minarette darum, die Bedeutung der Moschee aufzuwerten.

Winfried Pietrek, Lippstadt

 

Schande für die Schweiz

Die früher mal als neutral geltenden Schweizer haben nun in erschreckender Weise mehrheitlich jegliche Fairneß im Weltanschauungsbereich vermissen lassen. Sie haben sich sowohl als fremdenfeindlich geoutet als auch menschenrechtsfeindlich. Denn die Menschenrechte garantieren nicht nur die freie Religionsausübung, sondern verbieten auch strikt jegliche Benachteiligung (Verpflichtung zur Weltanschauungsneutralität). Als humanistischer Agnostiker möchte ich daher die Muslime in der Schweiz ermuntern, beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage gegen diese eindeutig menschenrechtswidrige Entscheidung zu erheben.

Dieser Volksentscheid offenbart aber auch eine große Dummheit der Minarett-Gegner: Sie wissen offenbar nicht, daß es völlig unbedeutend ist, ob Minarette gebaut werden oder nicht. Denn es ist zweifellos allein wichtig, was in der Moschee gepredigt wird.

Fazit: Ich finde, das Minarettbau-Verbot ist eine Schande für die Schweiz, ein Verbrechen gegen die Mitmenschlichkeit!

Reiner Moysich, Karlsruhe

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die neuen Deutschen“, JF 49/09

Starker Tobak! Was sollte das?

„Integration ist machbar“, sagte Daniel Cohn-Bendit bereits vor 20 Jahren. Und jetzt präsentiert uns die JF stolz die neuen Vorzeige-Deutschen, natürlich ohne Anführungsstriche. Und dann noch die Floskel, die wir jeden Tag und allerorten um die Ohren gehauen bekommen: Integration verlangt aber auch von uns etwas – das ist für viele JF-Leser sicher starker Tobak, oder sollte das ein provokativer Aufmacher sein? Sollen da etwa die „neuen Deutschen“ gegen Teile des eigenen Volkes (sozial schwach, bildungsfern) ausgespielt werden?

Andreas Harder, Berlin

 

Unschön und irreführend

Die Erwähnung Philipp Röslers als positives Beispiel einer gelungenen Integration der mit der christlichen Kultur Fremdelnden geht doch wohl voll nach hinten los. Die Entwicklung eines im Alter von neun Monaten adoptierten vietnamesischen Säuglings zum Bundesgesundheitsminister kann doch nicht losgelöst gesehen werden von seiner kulturellen Prägung in Deutschland, insbesondere der Werteübertragung durch seine Eltern und dem Einfluß seiner zwei älteren deutschen Geschwister. Ein Mensch, der mehr oder weniger von Anfang an christlich sozialisiert, wird doch maximal nur durch sein Aussehen Hinweise geben auf seinen Geburtsort. Rösler hatte letztendlich nie die Wahl.

Unschön und irreführend ist hierbei auch das nachgedunkelte Porträt auf der Titelseite, was Röslers Ursprung doch mehr auf dem indischen Subkontinent vermuten läßt.

Alexander Nestler, Leipzig

 

Unsere Kinder verdrängt

Gerade weil ich Kontakt zu ausländischen Jugendlichen hatte, weiß ich um die Probleme. Ich arbeitete lange Jahre als Studienrätin in einer Hamburger Schule, in der es immer weniger Deutsche gab. Wie sollen unsere Kinder ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln, wenn sie immer und überall in der Minderheit sind? Wie sollen sie sich zu unserer Kultur bekennen, wenn diese verdrängt wird? Wie sollen sie sich hier zu Hause fühlen, wenn die Großstädte internationalisiert sind?

Wie soll man Reisen genießen, wenn überall auf dem Erdball internationale Gemeinschaften, aber keine Nationalitäten mit den ihnen eigenen Kulturen leben?

Kersti Wolnow, Eversen-Heide auf jungefreiheit.de

 

Unwort des Jahrzehnts

Es gehört zum Operieren mit Begriffen, durch die ständig angewandte und in den Sprachgebrauch übergehende Formel einen Vorgang oder eine Vorstellung ad hoc zu fixieren. „Integration“ ist das Unwort der letzten Jahrzehnte! Es sitzt wie ein Wurm in den Gedanken, und alles hat sich darum zu handeln. Wiederholung macht Meinung, und die wortführende Schicht bearbeitet uns die ganze Zeit mit der Integrationspropaganda.

„Integration“ ist der sprachliche Aufbau- und Einrichtungsmechanismus der multikulturellen Gesellschaft und führt geradewegs in die Umvolkung. Je besser die „Integration“ funktioniert, desto mehr Fremde haben wir dann hier.

Friedrich Zehetner, Wien auf jungefreiheit.de

 

 

Zu: „Unter Vormundschaft“ von Thorsten Hinz, JF 49/09

Die informelle Aburteilung

Thorsten Hinz beurteilt die Entscheidung zu Paragraph 130 StGB absolut richtig; man kann nur sagen: So ist es! Als Ergänzung gebe ich zu bedenken, daß die formal-juristische „Verfolgung“ nach dem Paragraphen nur die eine Seite ist. Ebenso zerstörerisch für den einzelnen Betroffenen wie für das Gemeinwesen wirkt die informelle Aburteilung, Drangsalierung oder Ausgrenzung. So werden Karrieren zerstört oder behindert, berufliche Zugänge versperrt, persönliche Integrität vernichtet und als Selbstreinigungsprozeß der demokratischen Kultur verstanden. In Wahrheit ist das Gegenteil im Gange: Gleichschaltung, Zerstörung, Unfreiheit!

Dieter Franke, Bremen

 

 

Zu: „Dreiste Vereinnahmung“ von Lion Edler, JF 48/09

Studium selbst bezahlen

Mein Studium begann pünktlich mit dem Jahr, als alles begann, was uns heute beschwert. Die Parolen sind nahezu gleich geblieben. Und? Der Bildungserfolg ist offensichtlich nicht mit den Milliarden gewachsen, sonst wären wir weiter. Richtig ist meiner Meinung nach, das Studium selbst zu finanzieren. Die damit verbundene Entscheidung würde erst jeden Studenten ermutigen, das beruflich gewünschte Fach entsprechend der eigenen Neigung zu wählen und zum Abschluß zu bringen. Wenn dieses nicht gelingt, liegt das Risiko beim Studenten und nicht beim Steuerzahler, der mit dem Bildungswunsch eines Fremden nun einmal nichts am Hut haben kann.

Uwe Böttjer, Brunsbüttel

 

 

Zum Leserbrief: „Überwachungsstaat?“ von Bernd Walter, JF 48/09

Qualitätsvoll, unanfechtbar

Die JF verdient für den Abdruck des sachkundigen und unverkrampften Leserbriefs höchstes Lob. Es ist eine qualitätsvolle kriminologische Lagebeurteilung. Solche unanfechtbare Worte wünschte man sich auch von doppelzüngigen Sachwaltern gewisser Berufsvertretungen.

Manfred Teufel, Tuttlingen

 

 

Zu: „Keine Umkehr bei der Staatsverschuldung“ von Bernd-Thomas Ramb, JF 46/09

Sozial ist unsozial

Der alle finanzpolitischen Aspekte letztlich dominierende Zinseszinseffekt ist der springende Punkt. Wie Sie ganz richtig ausführen, ist die Staatsverschuldung unter Willy Brandt erstmals richtig losgetreten worden. Dies ist um so perverser, als der wirkliche Aufbau des nach dem Zweiten Weltkrieg so am Boden liegenden Heimatlandes weitgehend schuldenfrei geleistet worden ist. Erst die „Ära Brandt“ hat, getarnt mit dem Mäntelchen sozialer Taten, diese Schuldenpolitik losgetreten. Das war so immens wohl nur deshalb möglich, weil noch keine Zinslasten von derart egozentrischen – das Ausschütten des sozialen Füllhorns als Bestechung des Wählers zum Zwecke eigenen Machterhalts, wie schon Bismarck erkannt hatte – Vorpolitikern den Staatshaushalt belastet hatten.

Es gibt in Wahrheit nur drei große Ursachen für die finanzpolitische Katastrophe, in der wir heute stecken: erstens die sozialliberale Koalition 1969 bis 1982, zweitens die extreme Subventionierung des Steinkohlebergbaues und drittens die Wiedervereinigung mit in der Folge sich enorm aufschaukelnder Zinseszinseffekte.   

Dr. Carsten Molsen, Bremen

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