© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/09 04. Dezember 2009

Meldungen

Terroranschlag auf russischen Expreßzug

MOSKAU. Vergangenen Freitag ist in Rußland erneut ein Terroranschlag auf den „Newa-Expreß“ zwischen Moskau und St. Petersburg verübt worden. Der mit 682 Fahrgästen besetzte Schnellzug wurde im Streckenabschnitt am Rande des unbewohnten Waldai-Nationalparks bei einer Geschwindigkeit von 195 km/h durch eine Bombenexplosion zum Entgleisen gebracht. Dabei kamen mindestens 26 Reisende um, 85 wurden zum Teil schwer verletzt. Mehrere Stunden nach dem Unglück ist unter dem Zugwrack dann eine zweite Bombe explodiert. Der erste Anschlag auf den „Newa-Expreß“ wurde im August 2007 unweit des jetzigen Tatorts verübt. Damals gab es 60 Verletzte. Die tschetschenischen Tatverdächtigen stehen seit Juni dieses Jahres vor Gericht. In russischen Medien wird darüber spekuliert, ob die Täter des neuen Anschlags ebenfalls aus dem Kaukasus stammen. Am Montag wurde der Zugverkehr wieder aufgenommen. Der ab dem 18. Dezember vorgesehene Einsatz von Siemens-Expreßzügen soll ebenfalls planmäßig erfolgen. Der „Sapsan“ soll die 650 Kilometer lange Strecke in drei Stunden und 45 Minuten zurücklegen.

 

Polen verbietet ab 2010 KP- und NS-Symbole

WARSCHAU. Produktion, Erwerb und Besitz kommunistischer und nationalsozialistischer Symbole sind in Polen künftig strafbar. Das mit Stimmen aus dem Regierungs- und Oppositionslager beschlossene Gesetz wurde vergangenen Freitag von Staatspräsident Lech Kaczyński unterzeichnet. Auch der Handel mit Orden, Fahnen oder Gürtelschnallen, auf denen Hammer und Sichel oder das Hakenkreuz abgebildet sind, wird mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet. Ausgenommen ist die Verwendung der Symbole in Museen, zu Bildungszwecken und in der Kunst. Das Gesetz wurde von der sozialkonservativen Oppositionspartei PiS in den Sejm eingebracht. Es tritt ein halbes Jahr nach Verkündigung in Kraft.

 

Schottland: Premier für Unabhängigkeitsplan

Edinburgh. Der schottische Premierminister Alex Salmond hat am Montag seinen Plan für ein Unabhängigkeitsreferendum (JF 29/09) präsentiert. Anfang kommenden Jahres soll das schottische Parlament darüber debattieren, die Volksabstimmung könnte dann zwölf Monate später stattfinden. Die von Salmond geführte linksnationale Regierungspartei SNP ist allerdings bislang die einzige parlamentarische Kraft, die für ein Ende der 300 Jahre alten Union mit England eintritt. Salmond kündigte deshalb an, sollte sein Plan schon im Parlament scheitern, dann werde er die Trennung von Großbritannien 2011 zum Wahlkampfthema machen.

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