© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/09 27. November 2009

Meldungen

Birg warnt vor Verödung ganzer Landstriche

München. Der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg hat angesichts der demographischen Krise in Deutschland vor der Verödung ganzer Regionen gewarnt.  Diese Entwicklung habe bereits begonnen, sagte Birg mit Blick auf die jüngste Prognose des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland gegenüber Focus Online. „Die neuen Länder sind besonders betroffen. Aber auch für das nördliche Ruhrgebiet, Nordbayern, das Saarland sowie Teile Hessens und Baden-Württemberg sieht die Zukunft bitter aus.“ Das Statistische Bundesamt hatte in der vergangenen Woche eine Prognose veröffentlicht, nach der die deutsche Bevölkerung bis 2060 von derzeit 82 Millionen auf 65 bis 70 Millionen zurückgeht. Zudem sagen die Experten eine drastische Verschiebung der Altersstruktur vorraus. Während heute 20 Prozent 65 Jahre oder älter sind, wird im Jahr 2060 jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt, jeder Siebte sogar 80 Jahre oder älter sein. Nach Ansicht von Birg ist es für eine Trendwendung in der Bevölkerungsentwicklung bereits zu spät. „Derzeit verliert Deutschland pro Jahr an die 250.000 Menschen“, sagte er. Im Laufe der kommenden Jahrzehnte werde sich diese Zahl sogar noch verdoppeln.

 

Einwanderer sollen Vertrag unterschreiben

Berlin. Ausländer in Deutschland sollen sich künftig mit einem Vertrag zur Integration verpflichten. Eine entsprechende Regelung kündigte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), noch für diese Wahlperiode an. „Jeder, der auf Dauer hier leben und arbeiten will, muß Ja sagen zu unserem Land“, sagte sie der Kölnischen Rundschau und den Stuttgarter Nachrichten. In dem Vertrag solle festgelegt werden, was die Zuwanderer an Unterstützung und Hilfe erwarten können, aber auch, was von den Ausländern erwartet werde. „Dazu gehört das Beherrschen der deutschen Sprache, aber auch die Bereitschaft zur Teilhabe an der Gesellschaft“, sagte Böhmer. Werte, zu denen sich Einwanderer bekennen mußten, seien unter anderem Meinungsfreiheit und die Gleichberechtigung der Frau.

 

Linkspartei  fordert Mandatsverzicht

Potsdam. Die Linkspartei in Brandenburg hat ihren Landtagsabgeordneten Gerd-Rüdiger Hoffmann zum Mandatsverzicht aufgefordert. Nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden Kerstin Kaiser verstieß Hoffmann gegen die seit 1991 geltende Pflicht zur Offenlegung seiner „politischen Biographie für Kandidaten“, da er seine Tätigkeit als Informeller Mitarbeiter (IM) der DDR-Staatssicherheit verschwiegen hatte. Bislang hatte Hoffmann stets beteuert, nicht mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben. Der Focus hatte dagegen berichtete, Hoffmann habe 1970 als Oberschüler eine Verpflichtungserklärung unterzeichnet.

 

JF im Netz

Möglicher Teilabzug der Bundeswehr aus Afghanistan

Afghanistan: Ist die Abzugsdiskussion wirklich ernst gemeint?

Nein, die vereinzelten Äußerungen zu diesem Thema dienen nur dazu, die wachsende Zahl der Kritiker des Afghanistan-Einsatzes zu beruhigen. 44,8 %

Nein, wenn es der Bundesregierung damit wirklich ernst wäre, hätte sich längst auch die Bundeskanzlerin für einen Abzug ausgesprochen. 14,7 %

Ja, offenbar setzt sich auch in der Bundesregierung langsam die Erkenntnis durch, daß der Krieg in Afghanistan nicht zu gewinnen ist. 7,1 %

Ja, aber solange sich die Vereinigten Staaten nicht zu einem Rückzug entschließen, wird Deutschland seine Truppen auch nicht abziehen. 33,5 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1446

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