© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/09 20. November 2009

UMWELT
Ein Tier- und Menschenfreund
Volker Kempf

Daß Robert Enke vorige Woche den Freitod wählte, ist tragisch. Der 32jährige Thüringer war Familienvater und bei einem breiten Publikum als Bundesliga-Torhüter von Weltklasse beliebt. Weniger bekannt ist hingegen, daß Robert Enke auch Sympathieträger von Tierschutzkampagnen war: „Wenn ich durch meine Bekanntheit bewirken kann, daß die Menschen bei grausamen Themen nicht wegschauen, dann habe ich etwas geschafft“, sagte Enke einmal. Ein Plakat der Tierschutzorganisation Peta zeigt ihn im Tor mit sechs Hunden und der Überschrift „Wir haben nur einen Angstgegner: Pelzträger“. Auf einem anderen Plakat ist Enke mit dem Schriftzug „Don’t kick the dog, kick the ball“ abgebildet. Ende letzten Jahres reiste er mit seiner Frau nach Hamburg, um sich dort für eine Peta-Weihnachtskarte fotografieren zu lassen: „Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke“, lautete die klare Aussage. Immer wieder auf dieses Thema – die Mißhandlung von Tieren – hinzuweisen, sei ihm wichtig, „vielleicht ändert sich dann irgendwann etwas“, bekannte Enke.

Die Verbundenheit mit Tieren lebte Enke auch praktisch: Er und seine Familie hatten bei einem Fototermin voriges Jahr acht Hunde, die sie von der Straße holten, und auch Katzen. Tierschützer vermissen Enke, seinen „Sportsgeist, sein Engagement und seine Herzlichkeit“ und halten ihn „als charismatischen Tier- und Menschenfreund in Erinnerung“, schreibt Peta. In Erinnerung an Enke bleibt lebendig, daß es ihm galt, allen empfindsamen Kreaturen Leid zu ersparen; daß er selbst Schicksalsschläge wegstecken mußte und daran offenbar zerbrach, ist tragisch und erschütternd zugleich. Ein Video, das ihn im Einsatz für den Tierschutz in Erinnerung ruft, steht im Internet unter www.peta.de/web/robertenke.2811.html

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen