© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/09 13. November 2009

Blick in die Medien
Privatgebühren?
Ronald Gläser

ProSiebenSat.1 will demnächst Gebühren nehmen. Ich finde das in Ordnung. Als Pro7 neulich „Casino Royal“ gezeigt hat, hatte ich das Gefühl, fast nur noch Werbung zu sehen. Das Verwerfliche sind nicht Fernsehgebühren an sich, sondern der Abnahmezwang wie bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, die jeder zahlen muß, der einen Fernseher hat. Das ist so retro, ist so „20. Jahrhundert“ wie staatliche Fluggesellschaften, Telefongesellschaften oder Bezugsmarken. Wann kommt hier endlich die längst fällige Liberalisierung und Abwicklung der Subventionsmonster ARD und ZDF? Das Fernsehen wird ja auch nicht besser oder unabhängiger durch das GEZ-System. Beispiel Schleichwerbung: Die letzten beiden Skandale hat es bei der ARD gegeben. In einer MDR-Volksmusiksendung wurde der Schriftzug eines Keramikherstellers gezeigt. Der WDR hat sogar eine ganze Sendung mit Werbung für Regividerm, eine neue Salbe, gemacht („keine Nebenwirkungen“). Die ARD habe sich damit journalistisch ins Abseits gestellt, kritisierte der Neurodermitis-Bund (www.neurodermitis-bund.de) nach der Sendung – nicht zum ersten Mal. und Finanzkrise: „Kippt Deutschlands zweite Republik?“ (JF 28/09)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen