© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/09 23. Oktober 2009

Kolumne
Risiken und Nebenwirkungen
Rolf Dressler

Was eigentlich ist in Politiker und deren Zuarbeiter in den Staatsbehörden gefahren, die auch nur erwägen, sich selbst für die Impfung gegen die Schweine- oder Mexiko-Grippe spezielle Medikamente mit weniger Risiken und Nebenwirkungen zu verordnen, als sie dem gemeinen Volk zumuten? Das inflationär verbrauchte Schlagwort „Skandal“ reicht dafür nicht aus. Buchstäblich kirre reden sie das völlig verunsicherte Publikum. Der Kampfesruf „Auf zur Massenimpfung!“ ist verdächtig nahe dran an dem Obrigkeitsbefehl „Zwangsimpfung für alle – jetzt!“

Was die Politik da mit uns treibt, und welche bärenstarken Lobbymächte sie antreiben? Vermutungen finden reichlich Nahrung. Anfangs hieß es, der Impfstoff sei rundum unbedenklich. Dem widersprachen vehement zahlreiche Pharmakologen und Mediziner. Darauf wiederum folgte prompt eine Abwiegelungswelle. Angeblich wird der Patient heutzutage als mündig behandelt. Vor jedem Eingriff muß der Arzt über etwaige Folgen und Gefährdungen gewissenhaft und umfassend informieren, bevor der Patient seine Einwilligung gibt. Gilt gleiches nicht für Massen- oder gar Zwangs­impfaktionen?

Als zwielichtig genug sind die Vernebelungen um die Vogelgrippe und das Medikament Tamiflu in Erinnerung. Inzwischen hat Barack Obamas US-Regierung einen denkwürdigen Erlaß unterzeichnet: Dieser garantiert Herstellern von Impfstoffen – auch gegen die sogenannte Schweinegrippe – vollständige rechtliche Immunität für alle Strafverfahren, die von etwaigen Geschädigten angestrengt werden. Dabei hatte sich der betreffende Impfstoff bereits 1976 als risikoreicher für den Menschen erwiesen als die Krankheit selbst.

Und bezeichnend auch dies: Die immer häufigeren „Impfempfehlungen“ brüten in schön diskreter Eintracht – um nicht zu sagen: Kumpanei – Vertreter der WHO, sprich: der UN-Gesundheits- bürokratie, und „Immunisierungsexperten“ der internationalen Pharma-Lobby aus. So fügt es sich dann auch wundersam, daß die deutsche Regierung gleich schon mal 50 Millionen Portionen des Impfstoffs gegen die „Schweinegrippe“ ausgerechnet bei jenem Hersteller namens Baxter ankaufte, der bereits ein Jahr, bevor überhaupt der weltweit erste Fall des angeblichen (?) Schweinegrippe-Virus aufgetreten war, ein Patent darauf angemeldet hatte. Es darf weiter gerätselt und gegruselt werden.

 

Rolf Dressler war langjähriger Chefredakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld und ist nun freier Journalist.

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