© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/09 09. Oktober 2009

Meldungen

Experten fordern Turbo-Einbürgerung

Berlin. Für eine fünfjährige Aussetzung des Optionsmodells im Staatsangehörigkeitsrecht hat sich der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) ausgesprochen.  „Ausländische Staatsangehörigkeit darf in der demokratischen Einwanderungsgesellschaft nicht zur Familientradition werden. Wir brauchen Einwanderer und Bürgerrechte“, sagte der Osnabrücker Migrationsforscher und SVR-Vorsitzende Klaus Bade am Montag bei der Vorstellung eines Dringlichkeitskatalogs für die Integrations- und Migrationspolitik. Darin empfehlen die Experten der künftigen Bundesregierung unter anderem, die Einbürgerung zu erleichtern. Für besonders erfolgreich integrierte Einwanderer empfiehlt der SVR eine „Turbo-Einbürgerung“ mit einer auf vier Jahre reduzierten Wartefrist.

 

Brandanschlag auf Berliner Kneipe

BERLIN.  Bei einem Angriff von vermutlich linksextremistischen Tätern auf eine Kneipe in Berlin sind drei Personen verletzt worden, eine davon schwer. Unbekannte hatten laut Polizei in der Nacht zum Sonntag gegen 2.20 Uhr zwei Molotowcocktails auf das im Stadtteil Niederschöneweide gelegene Lokal „Zum Henker“ geworfen. Die Kneipe gilt als Treffpunkt von Rechtsextremisten. Zur Tatzeit befanden sich nach Polizeiangaben etwa 40 Personen in der Kneipe. Als das Feuer bemerkt wurde, liefen einige Gäste nach draußen und versuchten ein Auto zu stoppen, in dem sie die Täter vermuteten. Dabei erlitt ein 28 Jahre alter Mann lebensgefährliche Kopfverletzungen. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Der Staatsschutz ermittelt. Ende August hatten Unbekannte mehrere Fensterscheiben des Lokals eingeschmissen und die Wände mit Farbe beschmiert. Vorausgegangen war eine Pressekampagne gegen das Lokal. Politiker der Linkspartei und die Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler (SPD) forderten zudem den Vermieter auf, den Pachtvertrag mit dem „Henker“ zu kündigen (weitere Informationen unter www.jungefreiheit.de).

 

Demonstranten greifen Burschenschaft an

Greifswald. Das Haus der Greifswalder Burschenschaft Markomannia ist am Sonnabend von vermutlich linksextremistischen Demonstranten mit Steinen angegriffen worden. Dabei wurden die Fensterscheiben des Gebäudes zerstört. Von den 20 im Haus anwesenden Burschenschaftern wurde niemand verletzt. Nach Angaben der Polizei beschädigten die Täter zudem einen Polizeiwagen. Die Polizei, die unter anderem ein Plakat mit der Aufschrift „love music, hate germany“ sicherstellte, hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. Hintergrund der Attacke ist vermutlich der Streit um die von linker Seite geforderte Umbenennung der Greifswalder Ernst-Moritz-Arndt-Universität (JF 36/09).

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