© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/09 18. September 2009

Meldungen

Statistiker registrieren weniger Geburten

Wiesaden. In Deutschland sind im ersten Halbjahr deutlich weniger Geburten registriert worden als im Vorjahreszeitraum. Laut den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurden von Januar bis Juni in Deutschland von den Standesämtern 312.200 Neugeborene registriert. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 bedeutet das einen Rückgang der Geburten um 6,6 Prozent. Ein Sprecher der Behörde verwies gegenüber der JUNGEN FREIHEIT auf die Vorläufigkeit der Zahlen. Erfahrungsmäßig gebe es im Vergleich zu den endgültigen Zahlen extreme Schwankungen.  Diese könnten um einige tausend Fälle über, aber auch unter den vorläufigen Zahlen liegen. Daher könne zu diesem Zeitpunkt noch nicht wie in einigen Medien geschehen von einem „dramatischen“ Rückgang der Geburten gesprochen werden.

 

Kenan Kolat: Türken sollen Türken wählen

BERLIN. Türkischstämmige Wähler sollen mit ihrer Erststimme bei der Bundestagswahl möglichst Kandidaten mit türkischem Zuwanderungshintergrund wählen. Dies hat der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, empfohlen. „Wir wollen Personen wählen, keine Parteien“, sagte der Lobbyist und plädierte für ein „taktisches“ Wählen. Als mögliche Kandidaten nannte Kolat überparteilich unter anderem Cem Özdemir (Grüne), Lale Akgün (SPD), Sevim Dagdelen (Linke) sowie Serkan Tören (FDP). Zuvor hatte der TGD-Vorsitzende moniert, daß Bundestagskandidaten aus Einwandererfamilien von ihren Parteien häufig auf hintere Listenplätze verbannt würden. (JF 38/09)  Kolat mahnte die Parteien zudem, die „700.000 wahlberechtigten Türken nicht zu unterschätzen“. Im März hatte eine Umfrage unter in Deutschland lebenden Türken ergeben, daß diese mehrheitlich SPD oder Grüne wählen würden.

 

Ramelow beschäftigt Stasi-Mitarbeiterin

BERLIN. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Bodo Ramelow, beschäftigt in seinem Berliner Abgeordnetenbüro eine frühere Offizierin des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Laut einem Bericht des Spiegel arbeitete Ramelows Sekretärin Marion Wallrodt früher in der Hauptabteilung III der Stasi, die vor allem für das Abhören von Bürgern und Politikern im Westen zuständig war. Eine Verurteilung des Ministeriums bescheinigte ihr 1988 ein „festgefügtes Feindbild“. Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) forderte personelle Konsequenzen. „Solche Leute wie Frau Wallrodt desavoieren den demokratischen Parlamentsbetrieb“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der VOS, Hugo Diederich. Er forderte Ramelow auf, seine Sekretärin zu entlassen. „Es kann nicht angehen, daß die Täter von einst mit Steuergeld durch die Hintertür finanziert werden.“

 

JF im Netz

Umstritten: SPD strebt keine  Koalition mit der Linkspartei an
Droht nach der Bundestagswahl Rot-Rot?

Ja, aber nur, wenn sich Oskar Lafontaine aus der Führungsspitze der Linkspartei zurückzieht. 4,2 %

Ja, die SPD wird nach dem 27. September jede sich bietende Chance, den Kanzler zu stellen, eiskalt nutzen. 69,2 %

Nein, eine Koalition mit der Linkspartei auf Bundesebene würde die SPD zerreißen. 15,6 %

Nein, die Unterschiede in der Außenpolitik sind immer noch zu groß und stehen einer Koalition zum jetzigen Zeitpunkt im Wege.11,1 %

abgegebene Stimmen gesamt: 2361

 

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