© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/09 11. September 2009

Meldungen

Totenmasken von RAF-Tätern aufgetaucht

MÜNCHEN. Im Kunsthandel sind laut einem Magazinbericht die Totenmasken der drei RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe aufgetaucht. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, hat ein Kunsthändler aus Zinnowitz an der Ostsee die drei Masken erworben. Die drei Gipsabdrücke, die der Tübinger Bildhauer Georg Halbritter wenige Stunden nach dem Suizid der drei Terroristen gefertigt hatte, galten mehr als drei Jahrzehnte lang als verschollen. Der Kunsthändler berichtete dem Magazin, die Tochter Halbritters habe erst Jahre nach dem Tod des Künstlers dessen Nachlaß gesichtet. Im Atelier habe sie einen Karton entdeckt, in dem die drei Totenmasken lagerten. Der Karton habe den handschriftlichen Vermerk „Die drei Verbrecher“ getragen. Jetzt will der Händler die Masken laut Focus einem Museum zur Verfügung stellen, „damit sie nicht in die Hände von irgendwelchen Verehrern geraten“. Baader, Ensslin und Raspe hatten im Oktober 1977 in ihren Hochsicherheitszellen in Stuttgart-Stammheim Selbstmord begangen. Eine Nacht später sezierte der Tübinger Gerichtsmediziner Hans Joachim Mallach die Körper. Nach der Obduktion blieben die Leichen noch einen Tag und eine Nacht im Institut liegen. In dieser Zeit arbeitete Halbritter an den Leichen und fertigte mit Einwilligung von Ensslins Vater die Totenmasken an.

 

Mehr DDR-Aufarbeitung an Schulen im Norden

SCHWERIN. Schüler und Auszubildende in Mecklenburg-Vorpommern sollen künftig im Unterricht mehr über die DDR-Diktatur erfahren. Dazu haben die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen und das Schweriner Bildungsministerium am 2. September eine Vereinbarung unterzeichnet. „Wir verbinden damit die Hoffnung, daß die Aufarbeitung der SED-Diktatur und ihres Staatssicherheitsdienstes einen festen Platz im Unterricht, in der außerschulischen Arbeit und in der Lehrerfortbildung bekommt“, erklärte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler. Das Thema Staatssicherheit sei besonders geeignet, jungen Menschen das Wesen einer Diktatur anschaulich und begreifbar zu machen. In der Vereinbarung ist festgehalten, daß die Außenstellen der Birthler-Behörde in Schwerin, Neubrandenburg und Rostock bei der Aufarbeitung der DDR-Geschichte im Schulunterricht, bei Schülerprojekten sowie bei der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte behilflich sind, indem sie etwa Materialien und Ausstellungen bereitstellen. Die Schulen werden zu verstärkten Begegnungen mit Zeitzeugen sowie zu Besuchen von Gedenkstätten aufgefordert. Ähnliche Vereinbarungen gibt es bereits mit den Bildungsministerien in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

 

Ausstellung zum Lebenswerk von Loriot

BONN. Zu Ehren des Humoristen Vicco von Bülow zeigt das Bonner Haus der Geschichte ab dem 18. September die Ausstellung „Loriot. Die Hommage“. Die Schau über das gesamte Lebenswerk von Vicco von Bülow alias Loriot wurde erstmals im November 2008 anläßlich dessen 85. Geburtstags in Berlin gezeigt; danach war sie in Hamburg zu sehen. Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Zeichnungen, Cartoons, Bühnenrequisiten und Fernseh-Sketche aus dem rund fünfzigjährigen Schaffen des Humoristen. Zu sehen sind mehr als 80 Filme und Sketche, unter anderem „Pappa ante Portas“, „Die Zimmerverwüstung“, „Der Lottogewinner“ und „Ödipussi“.

 

Sprach-Pranger

„The time is now“

Motto des Vorprogramms zum CDU-Wahlkampfauftakt mit Angela Merkel vergangenen Sonnabend in Düsseldorf

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