© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/09 11. September 2009

Zitate

„Die Resultate des Wahlsonntags in Erfurt und Saarbrücken führen dazu, daß die thüringische 18-Prozent-Partei SPD als Drittstärkste der gerupften CDU und der unmöglichen Linkspartei glaubt, das Spitzenpersonal diktieren zu können. Eine politische Anmaßung, da hat Lafontaine einmal recht. Im Saarland pokern die Grünen. Sie sind im Landtag die Kleinsten der Kleinen und treiben ihr Spiel mit CDU und SPD, die ihrerseits in den kommenden Sondierungs- und Verhandlungswochen zulassen werden, was kein vernünftiger Wähler gewollt haben kann: daß der Schwanz mit dem Hund wedelt.“

Reinhold Michels, Publizist, in der „Rheinischen Post“ vom 3. September

 

„Dem radikalen Feminismus ist es gelungen, in die politisch-bürokratischen Apparate einzudringen und seine Programme zum Gender Mainstreaming zu implementieren. Dabei geht es ja nicht, wie er weismachen will, um Gleichberechtigung. Es wird vielmehr Mutterschaft als Unterdrückungsmechanismus patriarchalischer Gesellschaftsstrukturen diffamiert und anschließend das für den physischen Bestand von Gesellschaften nötige Zusammenspiel beider Geschlechter delegitimiert. Am Ende steht die Integrität von Mann und Frau in Frage, und der natürliche Mensch löst sich auf in eine Vielheit geschlechtlicher ‚Rollen‘. Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann in einem solchen Wirbel unfestgelegter Monaden nicht entstehen – und das ist zum Nachteil aller.“

Richard Wagner, Redakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 6. September

 

„Wie weit sich die Republik entgegen aller Anti-Rechts-Rhetorik und trotz Angela Merkel und Guido Westerwelle mental nach links neigt, zeigt das völlige Fehlen eines glaubhaften Gegenpols zur Linken auf der rechten Seite des politischen Spektrums. Die Linke ist gesellschaftliche Normalität, eine Rechte wäre bloß politischer Selbstmord. Die Schatten von Auschwitz sind eben immer noch länger als die des Gulag und die Erben von 68 lebendiger denn je.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 7. September

 

„Plötzlich wird beispielsweise das Saarland wichtig. Unbestritten eine landschaftlich zauberhafte Genießerregion voller liebenswerter Menschen. Politisch aber reine Folklore. Die Rückkehr Lafontaines hat denselben Effekt wie die von Podolski zum 1. FC Köln: Emotional überschwenglich, trotzdem bleibt man Tabellenletzter.“

Harald Schmidt, Unterhalter und Kolumnist, im „Focus“ vom 7. September

 

„Ich wollte nicht mehr mitmachen bei diesem wahnwitzigen Einsatz. Ich wollte nicht mehr zusehen, wie junge Männer sinnlos sterben. Viele Ärzte denken genauso und sind auch gegangen. In diesem modernen Krieg sind wir Ärzte überflüssig. Soldaten werden in die Luft gesprengt und sind sofort tot. Wir können sie nicht mehr zusammenflicken.“

Heike Groos, Oberstabsärztin a.D.  und Buchautorin („Ein schöner Tag zum Sterben“), über den AfghanistanEinsatz der Bundeswehr, im „Spiegel“ vom 7. September

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