© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/09 04. September 2009

Meldungen

Zum Verkauf: Ernst Jüngers Elternhaus
REHBURG. Das Elternhaus Ernst Jüngers in Rehburg im niedersächsischen Landkreis Nienburg/Weser steht zum Verkauf. Wie die Lokalzeitung Schaumburger Nachrichten in ihrer Online-Ausgabe berichtet, können Kaufinteressenten an diesem Sonnabend bei einem Tag der Offenen Tür (10 bis 13 Uhr) die 1901 im Jugendstil erbaute Villa besichtigen. Das westlich vom Steinhuder Meer gelegene Haus steht unter Denkmalschutz und seit einiger Zeit leer, nachdem die betagten Besitzer in ein Seniorenheim umgezogen sind. Laut Beschreibung der Immobilienmaklerin verfügt die Villa über eine repräsentative Eingangshalle mit Kamin, die gesamte Wohnfläche beträgt knapp 240 Quadratmeter, die Grundstücksfläche etwa 4.000 Quadratmeter. Der 1896 in Heidelberg geborene Ernst Jünger lebte dort von 1907 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in den Jünger sich freiwillig meldete. 1965 verlieh ihm die Stadt Rehburg die Ehrenbürgerwürde.

 

Von Triers neuer Film: „Besonders wertvoll“

WIESBADEN. Als ein „mutiges Werk über die Abgründe der menschlichen Natur“ hat die Filmbewertungsstelle (FBW) in Wiesbaden Lars von Triers umstrittenen neuen Film „Antichrist“ mit dem höchsten Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. In dem Drama geht es um ein nach dem Unfalltod ihres Babys traumatisiertes Ehepaar (Charlotte Gainsbourg und Willem Dafoe), das sich in eine einsame Waldhütte zurückzieht. Als die Frau dort von Angstzuständen heimgesucht wird, will ihr Mann, ein Therapeut, sie davon befreien, indem er sie dazu bringt, sich ihren größten Ängsten zu konfrontieren. Von Beginn an werde der Betrachter, so die FBW zur Begründung ihrer Entscheidung, „von einem unheilvollen Sog in die Geschichte gezogen, der das unvermeidliche Drama vorwegnimmt: einen existentiellen Kampf, der sich bis zum Äußersten steigert“. Von Trier habe mit seiner eigenwilligen, symbolischen Bildsprache einen filmischen Alptraum inszeniert, der zwar nichts für zarte Gemüter sei, aber ein beeindruckendes Filmwerk: „Innovativ, überwältigend, verstörend“. Der Film startet bundesweit am 10. September in den deutschen Kinos.

 

Sprachpanscher: Turner liegen vor Burger King

DORTMUND. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) zeichnet in diesem Jahr den Deutschen Turner-Bund (DTB) mit dem Negativpreis „Sprachpanscher des Jahres“ aus. Wie der in Dortmund ansässige Verein am Freitag mitteilte, hatte der DTB in seinen Veröffentlichungen „gedankenlos“ englische Bezeichnungen wie „Slacklining, Gymmotion, Speedjumping oder Speedminton“ übernommen, die kaum noch jemand verstehe. Kritisiert wurden auch Wendungen wie „Sport for Fun beim Six Cup mit Public Doing“ oder Veranstaltungsbezeichnungen wie „‘Feel Well Woman’ in motion“, „Rent a Star“ oder „Champions Trophy“. Der VDS wählt seit 1997 den „Sprachpanscher des Jahres“ und will damit auf den allzu sorglosen Umgang von englischen Begriffen in der deutschen Sprache aufmerksam machen. Über 31.000 Mitglieder des Vereins waren zur Abstimmung aufgerufen. Der Deutsche Turner-Bund bekam mit großem Vorsprung die meisten Stimmen vor der Henkel AG und der Imbißkette Burger King. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen der ehemalige Bahnchef Hartmut Mehdorn, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger (CDU), und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD).

 

Sprach-Pranger

„Woman’s Run“

Bezeichnung für bundesweite Frauenlauf-Veranstaltungen der in Hamburg ansässigen Zeitschrift „Runner’s World“

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen