© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/09 28. August 2009

Neues vom Sport
Armes Mailand
Curd-Torsten Weick

In Deutschland fordert die Linke den Mindestlohn, und in Italien setzt sich der „rechte“ Ministerpräsident Silvio Berlusconi plötzlich für eine einheitliche Gehaltsobergrenze für Profi-Fußballer ein. Deren Gehälter seien inakzeptabel und fern jeder Realität, erklärte der Besitzer des AC Mailand und brachte so den Blogger „Redondo71“ auf 11freunde.de auf die Palme: „Lustig, wenn einer, der für den Gehaltsirrsinn mitverantwortlich ist, nun eine Gehaltsobergrenze bevorzugt, weil andere noch irrsinnigere Gehälter zahlen können.“ Können sie das wirklich? In Italien eher nicht. In der Serie A herrscht Alarmstimmung. Zwei Milliarden Euro Schulden und die Furcht vor einem Zuschauereinbruch aufgrund der Finanzkrise und fehlender Stars erhitzen die Gemüter der Verantwortlichen. Doch woher ein Jahresgehalt von 13 Millionen Euro (Cristiano Ronaldo, Real Madrid) nehmen und nicht stehlen? Denkt sich jedenfalls Berlusconi und backt kleinere Brötchen. Mehr als die Verpflichtung des niederländischen Nationalstürmers Klaas-Jan Huntelaar, der drei Millionen Euro netto pro Jahr verdienen soll (Kicker), war nicht drin. Nun hofft der AC auf die Wiederbelebung Ronaldinhos, um die glorreichen Zeiten der „„Rossoneri“ fortsetzen zu können.

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