© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/09 28. August 2009

Meldungen

Internet: Persönliche Daten besser schützen

BERLIN. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) und der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar verlangen von der Internetwirtschaft einen besseren Schutz persönlicher Daten. „Ich fordere die Betreiber auf, Möglichkeiten zur Selektion einzurichten, damit jeder Nutzer frei entscheiden kann, wem er seine Daten zugänglich machen will“, sagte Aigner der Berliner Zeitung. Anlaß waren die vergangenen Freitag veröffentlichten Ergebnisse einer Befragung von 500 Unternehmen im Auftrag des Verbraucherministeriums. Danach suchen 28 Prozent der Arbeitgeber systematisch im Internet nach Informationen über die Bewerber. Bei 25 Prozent der Firmen kommt es vor, daß ein Bewerber deshalb nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen oder eingestellt wird. Aigner verlangte daraufhin, daß Suchmaschinen keinen Zugriff mehr auf soziale Netzwerke haben sollten. Auch dürften Löschungen der Nutzer nicht umgangen werden. Wie die CSU-Politikerin verlangte auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Schaar strengere Regeln: „Die Betreiber von Internetnetzwerken fordere ich auf, ihre Datenschutzeinstellungen zu verbessern“, sagte er der Zeitung. Nutzer müßten von vornherein die Möglichkeit haben, ihre Informationen nur einem engen und selbst gewählten Personenkreis zukommen zu lassen. Die Betreiber sollten außerdem die Verwendung von Pseudonymen ermöglichen. In der Neuen Osnabrücker Zeitung verlangte Schaar, den Datenschutz im Netz zum Pflichtstoff in Schulen und Hochschulen zu machen. Viele junge Menschen unterschätzten die lauernden Gefahren, wenn sie persönliche Informationen im Netz unbefangen preisgäben. Den Nutzern sozialer Netzwerke und anderer Foren müsse klarwerden: „Das Internet vergißt nie.“

 

„Enzyklopädie des Lebens“: 150.000 Arten

WASHINGTON. Das Internetlexikon „Encyclopedia of Life“ (Enzyklopädie des Lebens) hat eineinhalb Jahre nach seinem Onlinestart im Februar 2008 bereits 150.000 Lebewesen verzeichnet. Ziel der von einem Konsortium betriebenen Netzseite sei es, binnen zehn Jahren Informationen über alle derzeit bekannten 1,8 Millionen Lebewesen der Erde bereitzustellen, teilte die MacArthur-Stiftung mit, die das ehrgeizige Projekt mitfinanziert. Das virtuelle Nachschlagewerk soll auch Experten als Datenbasis dienen, um Strategien zum Schutz von Arten zu entwickeln, die vom Aussterben bedroht sind. Alle bereitgestellten Informationen werden vor der Veröffentlichung durch Fachleute überprüft. Geleitet wird das Projekt von dem Wissenschaftler Jim Edwards vom Smithsonian Institute in Washington DC. Der Zugang zu den zum Teil mehrsprachigen Inhalten der Netzseite (www.eol.org) ist kostenlos.

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