© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/09 14. August 2009

Meldungen

Stasi-Gedenkstätte erhält nach Hilferuf Zuschuß

BERLIN. Der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen werden nach Angaben von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) 70.000 Euro „für die Weiterführung ihrer wichtigen und unverzichtbaren Aufklärungsarbeit“ zur Verfügung gestellt. Zuvor hatte die Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt mitgeteilt, daß sie sich in akuter Geldnot befindet. Ursache dafür ist nach Angaben ihres Direktors Hubertus Knabe die große Zahl von Schülern, die das ehemalige Stasi-Gefängnis in diesem Jahr besucht haben und in der Gedenkstätte keinen Eintritt zahlen müssen. „Wir freuen uns, daß so viele Schüler zu uns kommen. Aber die damit verbundenen Kosten übersteigen unsere finanziellen Möglichkeiten“, erklärte Knabe am Montag dieser Woche und fügte hinzu: „Wir werden vom eigenen Erfolg bestraft.“ Seit Jahresbeginn seien mehr als 80.000 Schüler kostenlos durch die Gedenkstätte geführt worden. Das seien 26 Prozent mehr als 2008 gewesen. Die Kosten für die insgesamt 3.800 Führungen hätten fast 150.000 Euro betragen. Wenn der Zustrom weiter anhalte, könne sich das Haushaltsdefizit von derzeit 70.000 Euro bis zum Jahresende verdoppeln. Um das Minus auszugleichen, bittet die Gedenkstätte dringend um Spenden (Kt.-Nr. 730 014 193, BLZ 100 500 00).

 

Erste Ausstellung in neuem Museum auf Föhr

ALKERSUM. „Von Bergen zu Bergen“ lautet der Titel der ersten Ausstellung in dem Anfang August neu eröffneten Museum „Kunst der Westküste“ auf der Nordseeinsel Föhr. Ausgehend von der Gemäldesammlung des Museumsstifters Frederik Paulsen (1909–1997), dessen Vorfahren von Föhr stammen, widmet sich das in Alkersum gelegene Museum der kunst- und kulturwissenschaftlichen Erforschung und Vermittlung des Themas „Meer und Küste“. In der Eröffnungsausstellung werden über 200 Gemälde mit maritimen Motiven von Bergen aan Zee in den Niederlanden bis über Bergen im südlichen Norwegen hinaus gezeigt. Unter den ausgestellten Malern sind zahlreiche bedeutende Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter Max Liebermann, Emil Nolde, Max Beckmann, Johan Christian Dahl, Edvard Munch, Eugène Boudin  und Hendrik Willem. Geöffnet ist das Museum täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr (ab Oktober ab 12 Uhr), Donnerstag bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.

 

Gottesdienst mit Eva Herman verweigert

STOCKHolm. Die deutsche evangelische Kirchengemeinde in Stockholm hat einer christlichen Touristengruppe untersagt, in der St. Gertruds-Kirche einen Gottesdienst zu feiern. Als Grund gab sie die geplante Beteiligung der Journalistin und Autorin Eva Herman an. Herman gehört zum Referententeam einer von der württembergischen Ludwig-Hofacker-Vereinigung mitveranstalteten Ostseekreuzfahrt mit rund 285 Teilnehmern. Für den 8. August war ein Gottesdienst in der Gertruds-Kirche vorgesehen. Am 4. August teilte ein Mitglied der Gemeindeleitung dem Reisebüro mit, daß man Herman „vor dem Hintergrund der Ereignisse von Anfang September 2007“ nicht einladen wolle. Der Journalistin war damals vom NDR gekündigt worden, nachdem sie ihr Buch „Das Arche-Noah-Prinzip“ vorgestellt hatte und Medien Hermans Wertschätzung der Mutter fälschlicherweise als Befürwortung der NS-Familienpolitik interpretiert hatten. Inzwischen hat Herman gerichtlich feststellen lassen, daß sie das nicht gesagt hat.

 

Sprach-Pranger

„Moments of desire“

Motto einer Veranstaltungswoche bis zum 15. August  aus der Reihe „Magic Moments“ der Autostadt Wolfsburg

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen