© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/09 24. Juli / 31. Juli 2009

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Von Roosevelt lernen, heißt die Krise meistern

BERLIN. James K. Galbraith, Wirtschaftswissenschaftler an einer texanischen Privatuniversität und erklärter Gegner der US-Programme zur Bankenrettung, entdeckt Franklin Delano Roosevelt als Musterökonomen und Pfadfinder aus der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise. Auch nach dem großen Börsenkrach vom Oktober 1929 habe in den USA eine „Kultur der Korruption, Spekulation und Selbstbedienung“ geherrscht. Als Roosevelt 1933 ins Amt kam, sei es ihm mit seinem Programm des „New Deal“ binnen kurzem gelungen, diese Misere des Radikalkapitalismus zu beheben. Seine expansive Fiskalpolitik habe dafür gesorgt, das zerrüttete Bankensystem neu zu ordnen und zu regulieren, das Investionsklima entscheidend zu verbessern und die Arbeitslosenzahlen zu drücken. Das spräche überdies gegen das sich hartnäckig haltende „Vorurteil“, erst die US-Kriegsvorbereitungen seit 1937 und der Kriegseintritt im Dezember 1941 hätten die Depression wirklich überwunden. Da Galbraith Roosevelts freilich 1937 sich schon wieder verflüchtigenden und somit recht kurzfristigen „Erfolg“ ausschließlich dem  „New Deal“ zuschreibt, leitet er daraus eine goldene Regel für die aktuelle Krise ab: Es dürfe keine Rückkehr zu einer von den Geschäftsinteressen privater Banken gelenkten  Wirtschaft geben (Blätter für deutsche und internationale Politik, 7/09).

 

Erste Sätze

Das klassische Zeitalter kennt – bis auf wenige Ausnahmen – weder den Zauber der Sandstrände noch die Erregung des Badenden, der mit den Wellen kämpft, noch die Freude der Sommerfrische am Meer.

Alain Corbin: Meereslust.

Das Abendland und die Entdeckung der Küste 1750–1840, Berlin 1990.  

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