© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/09 24. Juli / 31. Juli 2009 Meldungen Lehrer aus Osteuropa als Aushilfen Berlin. Der Deutsche Philologenverband hat angesichts des zunehmenden Lehrermangels in Deutschland die Einstellung osteuropäischer Pädagogen gefordert. Die sind gut ausgebildet, müssen pädagogisch aber noch geschult werden, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Heinz-Peter Meidinger der Bild-Zeitung. Anlaß der Forderung sind Warnungen des Philologenverbandes, nach denen im Herbst an deutschen Schulen bis zu 40.000 Lehrkräfte fehlen könnten. Dies seien etwa 15.000 mehr als im Vorjahr, was einem Zuwachs von sechzig Prozent entsprechen würde. In den Fächern Mathematik, Informatik und anderen naturwissenschaftlichen Fächern sei der Mangel besonders groß. Meininger forderte die Bundesländer auf, angesichts des dramatischen Lehrermangels spezielle Kurse für Bewerber aus Osteuropa anzubieten, damit die Lücke teilweise geschlossen werden könne. Die Kultusministerkonferenz bezeichnete den Bericht der Bild-Zeitung als Horrormeldung und forderte den Philologenverband auf, konkretes Zahlenmaterial vorzulegen. An deutschen Schulen sind derzeit rund 770.000 Lehrer tätig, von denen laut Schätzungen in den nächsten zehn Jahren 300.000 in den Ruhestand gehen.
Pädagogen lehnen neues Schulfach ab Düsseldorf. Der Deutsche Lehrerverband hat sich dagegen ausgesprochen, im Kampf gegen den Alkoholmißbrauch unter Jugendlichen ein eigenes Schulfach einzurichten. Immer wenn gesellschaftliche Probleme auftauchen, soll die Schule als Reparaturbetrieb herhalten, kritisierte der Vorsitzende des Lehrerverbandes, Josef Kraus gegenüber der Rheinischen Post. Angesichts des stark angestiegenen Alkoholkonsums unter Jugendlichen hatte zuvor die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) ein gesondertes Unterrichtsfach Lebenskompetenz gefordert. Kraus bezeichnete die Forderung als Schaufensterpolitik. Wenn Frau Bätzing dazu nichts anderes einfällt, dann ist sie für ihre Aufgabe nicht qualifiziert. Es sei Sache der Eltern, ihren Kindern auf die Finger zu schauen. Außerdem müsse der Verkauf von Alkohol viel strenger kontrolliert werden.
Blick Voraus 25. Juli: Friedens-Festival vor dem Brandenburger Tor in Berlin 4. August: Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema Sozial und Demokratisch in Köln 26. August: Erste Lesung des Begleitgesetzes zum Lissabon-Vertrag durch den Bundestag in Berlin |