© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/09 24. Juli / 31. Juli 2009

Zitate

„Wenn jemand bis vor kurzem das anglo-amerikanische Modell in der Wissenschaft wie in der Volkswirtschaft zu bezweifeln wagte, war er von gestern, ein hoffnungsloser Reaktionär. Und heute versucht die Politik mühselig das deutsche Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft zu retten und ein paar traurige Reste des einst vorbildlichen Humboldtschen Bildungssystems zu bewahren.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 13. Juli

 

„Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts war kein Ausrutscher eines kleinlich dem Nationalstaat verhafteten Gerichts, sondern eine juristische Aufarbeitung der öffentlichen Debatte im größten Mitgliedstaat. Daß die EU allmählich genug Kompetenzen habe und daß Deutschlands Staatlichkeit letztlich vorrangig sei, ist im Lande Adenauers und Kohls heute alles andere als eine Minderheitsposition.“

Nikolas Busse, EU-Korrespondent, in der „FAZ“ vom 15. Juli

 

„Es ist halt schwierig mit unserer Kirche. Zum einen beklagt sie mit Recht den Werteverfall, zum anderen ruiniert sie mit häßlichen Volksaltären Ignaz-Günther- oder Asam-Kirchen. das unterscheidet sie nicht wesentlich von der Flurbereinigung, die weitestgehend unsere Heimat zerstört hat. Vom schlimmen Tausch einer bald tausendjährigen ehrwürdigen Liturgie gegen schlechte Klampfen-Veranstaltungen einmal ganz zu schweigen.“

Enoch Freiherr zu Guttenberg, Dirigent, Vater von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg,  zum Zustand der katholischen Kirche in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 15. Juli

 

„Natürlich hatte ich den Karikaturenstreit im Hinterkopf, als ich damit begonnen habe. Natürlich habe ich auch Angst vor Gewalt – wer will schon Drohbriefe bekommen oder eine Bombe durchs Küchenfenster fliegen sehen. Aber ich finde, daß man relevante gesellschaftliche Themen nicht aus Sorge heraus tabuisieren darf. Und die Burka ist so ein Thema.“

Eva Schwingenheuer, Künstlerin, Illustratorin des neu erschienenen Karikaturen-Buches „Burka“ (Eichborn-Verlag),  am 16. Juli gegenüber www.ksta.de

 

„In Berlin ist ein Flugblatt linker Chaoten aufgetaucht, das direkte Attacken auf Bundeswehrsoldaten fordert: ‘Nicht zögern. Reinhauen. Und zwar richtig. Scheiben einhauen. Autos abfackeln ...’ Solche Flugblätter gibt es immer wieder. In Berlin, in Hamburg, in Frankfurt. Reaktion der Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Verbände und leider auch vieler Medien: gleich null. Man stelle sich vor, das gleiche Flugblatt käme von irgendeiner minimalen rechtsextremen Gruppierung. Nur daß es statt Bundeswehrsoldaten Ausländer zum Ziel nähme: ‘Nicht zögern. Reinhauen. Und zwar richtig ...’ Die Folgen wären Lichterketten, besorgte Aufrufe, Erklärungen aller Parteien, Mahngottesdienste, vielleicht noch ein UN-Tribunal. Und natürlich tausend hoch alarmierte Berichte in Zeitungen und Fernsehen.“

Nicolaus Fest, Kolumnist, in der „Bild“ vom 17. Juli

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