© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/09 17. Juli 2009

Ein Datum, das die TV-Sender elektrisiert: Die Reise von Apollo 11 und der Widerstand gegen Hitler
Verschwörer des 20. Juli im Schatten der Mondlandung
Curd-Torsten Weick

Der 20. Juli hat es in sich. Ein Datum, das die TV-Sender elektrisiert. Der Mond und die Landung auf selbigem am 20. Juli 1969 haben schon seit Tagen manche Fernsehstunde gefüllt, doch der Countdown endet in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli. Dann startet zehn Minuten nach Mitternacht „Die lange Nacht der Raumfahrt“ im ZDF, in der der Astrophysiker und Philosoph Harald Lesch Geschichten von Reisen ins All erzählen und von den Grenzen des Wissens berichten wird.

Auch der Bayerische Rundfunk läßt sich nicht lumpen und veranstaltet eine Space-Night-extra (20. Juli, 20.15 Uhr). Der NDR zieht nach und beginnt seine „Raumfahrt-Nacht“ um 23.45 Uhr. 3sat beleuchtet „Die ersten Raumfahrer“(20.15) und arte beginnt seinen Raumfahrtabend mit dem Streifen im „Schatten des Mondes“ (21 Uhr).

Im Schatten des Mondlandung liegt der 20. Juli 1944. Gab es im Vorjahr einen Wettbewerb zwischen dem ZDF mit seinem Zweiteiler „Stauffenberg: Die wahre Geschichte“ und dem US-Spielfilm „Walküre“ mit Tom Cruise in der Hauptrolle, so ist es dieses Jahr äußerst ruhig, wenn es um die mediale Aufarbeitung der Geschichte des deutschen Widerstandes gegen Hitler geht.

Eine Ausnahme macht nur Phoenix. Der „Ereignis- und Dokumentationskanal“ wiederholt – allerdings schon am 18. Juli – Guido Knopps „Stauffenberg: Die wahre Geschichte“ (20.15 Uhr) und berichtet in der Dokumentation „Der Junker und der Kommunist“ (22.30 Uhr) über einen der Mitverschwörer des 20. Juli 1944: Carl-Hans Graf von Hardenberg (Foto). Aber nicht der Graf steht im Mittelpunkt, sondern sein Verhältnis zu dem überzeugten Kommunisten Fritz Perlitz. Eine Freundschaft wider Willen. Doch die Zwangsgemeinschaft in der Krankenbaracke des KZ Sachsenhausen führt bestehende Schranken plötzlich ad absurdum.  Minderheit begrüßt: Außenpolitisch nur kurzzeitig geächtet