© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/09 03. Juli 2009

Meldungen

Weltkulturerbe: Neue Bewerbung möglich

DRESDEN. Die überwiegende Mehrheit der Dresdner Bevölkerung plädiert für eine erneute Bewerbung der Stadt um den Weltkulturerbetitel. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Sächsischen Zeitung befürworten 64 Prozent der Einwohner diesen Schritt. 32 Prozent sprachen sich dagegen aus. Das Institut für Marktforschung hatte am Samstag 501 Einwohner der Landeshauptstadt telefonisch befragt. Vergangenen Donnerstag hatte das Unesco-Welterbekomitee Dresden wegen des Baus der Waldschlößchenbrücke den erst vor fünf Jahren verliehenen Titel wieder aberkannt. Das Gremium räumte der Stadt jedoch die Möglichkeit ein, sich wieder zu bewerben. Offenbar hat bei den Dresdnern dem Blatt zufolge nunmehr ein Stimmungsumschwung eingesetzt. Vor einer Woche hatte eine knappe Mehrheit den Titel noch für verzichtbar erklärt. Die Zustimmung zu einer erneuten Bewerbung zieht sich demnach quer durch alle Altersschichten. Am höchsten sei sie bei den 18- bis 29jährigen. 74 Prozent von ihnen befürworten die zweite Bewerbung. Unterdessen hält der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) nichts von einer erneuten Bewerbung Dresdens um den Welterbetitel. Ein neues Verfahren bei der Unesco sollte man sich ersparen. „Dresden braucht die Anerkennung als Weltkulturerbe nicht, um Weltkulturerbe zu sein“, sagte Biedenkopf am Sonntag im Nachrichtenradio MDR Info.

 

Gauck: Angst war in der DDR Lebensbegleiter

BERLIN. Angst war die ständige Lebensbegleiterin von DDR-Bürgern. Jedoch ist es unmöglich, dieses alles überlagernde Gefühl Menschen klarzumachen, die nicht in der DDR aufgewachsen sind. Das sagte der ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, Pfarrer Joachim Gauck, bei einer Veranstaltung „20 Jahre nach der Friedlichen Revolution in der DDR“ am 26. Juni in Berlin. Gauck zufolge ist das magische Datum für jeden Mitteldeutschen nicht der Tag des Mauerfalls, sondern der Tag, an dem er zum ersten Mal gegen den Staat demonstrierte und so „seiner Angst auf Wiedersehen sagte“. Der wissenschaftliche Leiter des DDR-Museums in Berlin, Stefan Wolle, stellte eine repräsentative Befragung zur friedlichen Überwindung der SED-Herrschaft vor. Danach gibt es deutliche Unterschiede in der rückblickenden Beurteilung des Lebens in der DDR. 49 Prozent der Mitteldeutschen, aber nur 13 Prozent der Westdeutschen sind der Überzeugung, die DDR habe mehr gute als schlechte Seiten gehabt. 8 Prozent der Bürger im Osten und 5 Prozent im Westen sind sogar der Auffassung, die DDR habe „ganz überwiegend gute Seiten“ gehabt. Dazu Wolle: „Eine DDR, die es nie gegeben hat, wird jetzt erst geschaffen. Jeder darf sich in seine DDR zurückträumen. Hier wäre Nachhilfeunterricht nötig.“

 

Auszeichnung für Lebensschützer

MÜNCHEN. Die Lebensschutz-initiative „Jugend für das Leben Österreich“ sowie der langjährige frühere Geschäftsführer der mitteldeutschen Lebensrechtsorganisation Kaleb e.V., Walter Schrader, sind in München mit dem diesjährigen Stiftungspreis der „Stiftung Ja zum Leben“ ausgezeichnet worden. Sie erhielten die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Ehrung für ihren Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens aus den Händen der Stiftungsvorsitzenden Johanna Gräfin von Westphalen. Die Laudationes vor 200 Festgästen hielten der Salzburger Weihbischof Andreas Laun und die Bremer Staatsrätin a.D. Elisabeth Motschmann.

 

Sprach-Pranger

„Pegasus, der leichteste Weg nach Istanbul zum Fliegen“

Plakatwerbung der türkischen Fluggesellschaft Pegasus Airlines in deutschen Städten

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