© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/09 03. Juli 2009

Humanitärer Einsatz
Mord an Bibelschülerinnen: Von Mission war nie die Rede
Curd-Torsten Weick

In einer mehrstündigen Trauerzeremonie hat die Wolfsburger Immanuel-Gemeinde am 23. Juni Abschied von den beiden im Jemen ermordeten Baptistinnen genommen. Rita Stumpp (26) und Anita Grünwald (24) arbeiteten – im Rahmen eines  Praktikums, das zur Ausbildung an der Bibelschule Brake gehört – seit einigen Tagen als Pflegehelferinnen im al-Dschumhuri-Krankenhaus in Saada, als sie auf einem Ausflug in die Berge überfallen und ermordet wurden. Flugs wurden in vielen Medien Vorwürfe erhoben, die beiden Cousinen seien missionarisch tätig gewesen („Wider die christlichen Weltbeglücker“, Berliner Zeitung; „In Gottes Namen“, Spiegel). Der „ausschließlich“ humanitäre Einsatz blieb außen vor. Doch gerade für den  „Dienst christlicher Nächstenliebe“ (Christian Wulff, CDU, Ministerpräsident Niedersachsens) hatten sich die beiden entschieden. „Dies geht auch aus der Arbeitsbeschreibung hervor, die von den beiden Studierenden zur Genehmigung des Praktikums durch die Bibelschule Brake“ vorgelegt wurde, betonte die Bibelschule  gegenüber dem Nachrichtenmagazin Idea-Spektrum.     

Foto: Fotos der getöteten Bibelschülerinnen in Brake

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen