© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/09 03. Juli 2009

Rekordverschuldung
Flunkern und Schwindeln
von Rolf Dressler

Flunkern, schwindeln, X fürs U. Auf diese zweifelhaften Künste versteht sich so nur eine Kreatur  – der Mensch, von eigenen Gnaden als Homo sapiens geadelt. Die skrupellosen Verursacher des Weltfinanzdesasters sind weitgehend bekannt. Doch, atemberaubend genug: Nicht ein einziger zumindest der offenkundig Hauptschuldigen in Wirtschaft und Politik wird wohl je zur Rechenschaft gezogen. Ja, das gemeinschaftsschädliche Abzocken, das zerstörerisch kriminelle Verscherbeln fremden Geldes zahlt sich unter dem Strich sogar noch aus für ungezählte Täter und ihre willigen Mithelfer.

Die aktuellen Steuern-rauf-Steuern-runter-Mit-uns-nicht-Gefechte zwischen CDU/CSU und SPD übertreffen alles bisher Dagewesene. Jeder, der bis drei zählen kann, müßte eigentlich wissen, was die Stunde geschlagen hat, wenn die herrschende aktionistische Politik das abenteuerlichste Papier- und Spielgeldexperiment aller Zeiten am lebenden Objekt erprobt. Sprich: an uns allen. Ausgang ungewiß? Mitnichten. Denn ausbaden müssen es schon wir Heutigen – und garantiert jene Generationen, deren Zukunft den Politikern doch angeblich am Herzen liegt wie nichts sonst.

Da hilft kein Flunkern und kein Schwindeln – weder in Wahlkämpfen noch zu den halbwegs normalen Geschäftszeiten dazwischen.

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