© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/09 26. Juni 2009

Meldungen

Neues Autonomiestatut für Grönland in Kraft

Nuuk/Godthåb. In Grönland wurde am Wochenende die Ausweitung der Autonomie gegenüber der früheren Kolonialmacht Dänemark gefeiert. Die dänische Königin Margrethe II. übergab in der Hauptstadt Nuuk (Godthåb) bei einer Festveranstaltung das neue Selbstverwaltungsgesetz (Selvstyre) an den grönländischen Parlamentschef Josef Motzfeldt und Premier Jakob Edvard Kuupik Kleist. Damit wird unter anderem Grönländisch (Kalaallisut) statt Dänisch als offizielle Landessprache festgeschrieben. Die Eskimo-Bevölkerung (Inuit) wird als eigenes Volk anerkannt. Für das Gesundheitswesen, Polizei und Justiz ist Grönland allein verantwortlich. Neuerschlossene Rohstoffe und Bodenschätze stehen künftig vollständig Grönland zu, dafür werden aber die Subventionen aus Kopenhagen schrittweise zurückgefahren. Bislang zahlte Dänemark jährlich 3,2 Milliarden Kronen (fast 430 Millionen Euro) an die größte Insel der Welt – die Hälfte der grönländischen Staatsausgaben. Noch ist die Fischerei wichtigster Wirtschaftszweig. „Wir gehen in eine neue Zeit, und wir wollen eine neue Gesellschaft aufbauen“, erklärte Kuupik Kleist von der linksnationalen Eskimo-Partei Inuit Ataqatigiit (IA). „Vielen geht es prima, aber noch mehr Leuten geht es schlecht.“ Die Außen- und Verteidigungspolitik, die Währung, die Staatsbürgerschaft und Verfassung werden weiter von Dänemark bestimmt. Staatsoberhaupt bleibt Margrethe II.

 

Senat entschuldigt sich für Sklaverei in den USA

WASHINGTON. Der US-Senat hat vorige Woche mit parteiübergreifender Mehrheit eine Entschuldigung für die Sklaverei verabschiedet. Darin erkennt der Senat im Namen des ganzen US-Kongresses ausdrücklich „die fundamentale Ungerechtigkeit, die Grausamkeit, die Brutalität und die Unmenschlichkeit der Sklaverei“ an. Die Resolution enthält außerdem eine Entschuldigung für die „Jim-Crow-Gesetze“, in denen auch nach der formellen Abschaffung der Sklaverei 1865 die Rassentrennung vorgeschrieben war. Der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) hatte die Gesetze 1896 faktisch bestätigt, 1964 hob der Civil Rights Act alle noch bestehenden Rassenschranken auf. US-Präsident Barack Obama bezeichnete die Senatsentschließung als „historisch“, die Afro-Amerikaner hätten geholfen, die USA „Stein für Stein aufzubauen“. Sie hätten zum Wachstum des Landes in allen Bereichen beigetragen, obwohl ihnen „Rechte und Freiheiten verwehrt“ gewesen seien, meinte Obama. Die Erklärung muß nun noch vom US-Repräsentantenhaus gebilligt werden.

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