© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/09 26. Juni 2009

Meldungen

Missionstätigkeit ist ein Menschenrecht

Sanaa. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat die christliche Missionsarbeit in der islamischen Republik Jemen gegen Kritik verteidigt. Zwar seien Hilfstätigkeiten mit missionarischem Bezug in Krisengebieten äußerst gefährlich, erklärte IGFM-Sprecher Martin Lessenthin in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Doch „das Recht, seinen Glauben öffentlich zu bekunden, ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben“. Die mutmaßlich von Islamisten ermordeten Frauen hätten selbstlos gehandelt. Dafür gebühre ihnen „größter Respekt und Anerkennung“. Am Sonntag hatte die baptistische Immanuel-Gemeinde in Wolfsburg ihrer beiden getöteten Mitglieder gedacht, die an einer Bibelschule im westfälischen Lemgo lernten und für die niederländische Organisation Worldwide Services in einem Hospital in Saada/Westjemen gearbeitet hatten. Auch eine Lehrerin aus Südkorea war ermordet worden. Über das Schicksal der verschleppten fünfköpfigen christlichen Familie aus Sachsen und des britischen Ingenieurs war bei Redaktionsschluß nichts Konkretes bekannt.

 

Lissabon-Vertrag: Nun Quadratur des Kreises?

BRÜSSEL/PRAG. Der tschechische Präsident Václav Klaus hat die auf dem EU-Gipfel in Brüssel beschlossenen Ausnahmen und Garantien für Irland kritisiert. Diese Garantien seien eine Veränderung des Lissabon-Vertrags. „Wir alle wissen, daß die Quadratur des Kreises nicht möglich ist. Allerdings: Genau das versuchen nun die EU-Länder durchzusetzen. Es ist eine Dummheit zu behaupten, daß sich mit dem Versprechen nichts am Lissabon-Vertrag ändert“, erklärte er im tschechischen Rundfunk anläßlich eines Präsidententreffens im serbischen Neusatz (Novi Sad). Klaus hat den Vertrag bislang nicht unterzeichnet (siehe Kommentar Seite 2).

 

Italien: Keine Mehrheit für rigides Wahlrecht

ROM. Das Referendum zur Änderung des italienischen Wahlgesetzes ist wegen zu geringer Beteiligung der Wähler gescheitert. Wären die geforderten Änderungen bestätigt worden, hätte in Italien faktisch ein Zwei-Parteien-System wie in den USA gedroht, da statt des relativ stärksten Bündnisses die jeweils stärkste Partei den „Mehrheitsbonus“ zur absoluten Regierungsmehrheit bekommen hätte. Aktivster Gegner des Referendums war Silvio Berlusconis Koalitionspartner Lega Nord, die dann existentiell bedroht gewesen wäre.

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