© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/09 19. Juni 2009

Osamas Life & Wife
Terror-Memoiren
Christian Dorn

Die vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf angeklagten Islamisten der „Sauerland“-Gruppe hadern mit dem Prozeßverlauf. Jüngsten Berichten zufolge empfinden die vier mutmaßlichen Terroristen, denen die Planung eines deutschen 11. September vorgeworfen wird, „Langeweile“. Aus diesem Grund wollen sie nun doch ein volles Geständnis ablegen. Dabei wissen wir noch gar nichts über ihren Impetus: Gründet dieser in einer situativen, existentiellen oder schöpferischen Langeweile? Immerhin wissen wir von Sören Kierkegaard, dem Wegbereiter der Existenzphilosophie, „welche sich selbst langweilen, unterhalten andere“. Dies dürfte spätestens dann seine Wirkung entfalten, wenn die Angeklagten das kürzlich angekündigte Buch über ihre verheerenden Terrorpläne veröffentlichen. Der 30jährige Adem Yilmas soll bereits 50 Seiten mit Notizen gefüllt haben. Wer so lange nicht warten mag, sollte auf die „offizielle Autobiographie von Osama bin Laden“ zurückgreifen, die der Autor und kongeniale Karikaturist Bernd Zeller „dokumentiert“ und als „meistgesuchtes Buch der Welt“ apostrophiert hat. „Ein Leben für den Terror“ (Macchiato-Verlag, 15 Euro) zeigt auf vergnügliche Weise, wie die Vaterfigur des islamischen Terrorismus, Osama bin Laden, in Deutschland Karriere macht.

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