© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/09 12. Juni 2009

Meldungen

Japan baut ein eigenes Raketenwarnsystem

TOKIO. Die japanische Regierung hat den Aufbau eines nationalen Raketen-Frühwarnsystems beschlossen. Der Plan ist Teil einer Neuorientierung in der Verteidigungspolitik, die nun auch die Nutzung des Weltraums zu militärischen Zwecken erlaubt. Bisher verläßt sich Japan auf entsprechende Raketenabwehrsysteme der USA. Ende Mai forderte zudem ein Ausschuß der regierenden LDP eine Verfassungsänderung, die dem Militär künftig wieder Erstschläge erlauben würde. „Japan sollte als Teil seiner auf Verteidigung ausgerichteten Strategie die Möglichkeit haben, feindliche Stützpunkte anzugreifen, damit es nicht dasitzen und auf den Tod warten muß“, heißt es in dem Initiativtext. Angesichts der Meldungen über Atom- und Raketentests des benachbarten Nordkorea wird von einigen LDP-Politikern auch gefordert, gemeinsam mit der US-Marine präventiv nordkoreanische Schiffe zu durchsuchen, in denen Teile von Massenvernichtungswaffen vermutet werden. Dies ist wegen der pazifistischen Verfassung Japans bislang nicht möglich.

 

Linker Wahlsieg stärkt Unabhängigkeitspläne

Nuuk/Godthåb. Die linksnationale Oppositionspartei Inuit Ataqatigiit (IA) hat in Grönland einen Erdrutschsieg errungen. Die Partei des 51jährigen Unternehmers und Sängers Jakob Edvard Kuupik Kleist verdoppelte ihr Wahlergebnis auf 44 Prozent und erreichte 14 von 31 Sitzen im Landsting. Die seit drei Jahrzehnten regierenden Sozialdemokraten (Siumut) fielen von 30,4 auf 26,5 Prozent (8 Sitze) ab. Premier Hans Enoksen erklärte seinen Rücktritt. Die IA, die als dezidierteste Vertreterin der Eskimos gilt, betrachtet die 2008 erweiterte Autonomieregelung lediglich als Zwischenschritt zur völligen Unabhängigkeit von Dänemark.

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