© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/09 05. Juni 2009

Meldungen

Internationale Tagung zum Werk Ernst Jüngers

BRESLAU. Ausgehend von der These, daß die Publizistik zu dem 1998 im Alter von 102 Jahren verstorbenen Ernst Jünger noch immer „zutiefst gespalten“ sei in eine „eher politisch orientierte kritische“ und eine „eher ästhetisch argumentierende apologetische Fraktion“, wollen sich die Teilnehmer einer Internationalen Tagung in der Universität Breslau vom 10. bis 14. Juni mit der „umstrittenen“ und „von heftigen Auseinandersetzungen“ geprägten Forschungs- und Rezeptionsgeschichte seines Werkes beschäftigen. Unter dem Generalthema „Ernst Jünger. Versuch einer Bilanz“ widmen sich Wissenschaftler aus sieben Ländern, darunter die meisten aus Deutschland und Polen, verschiedenen Themenschwerpunkten wie „Das Wechselspiel zwischen Jünger und seinen Kritikern und Freunden“, „Strategien auktorialer Selbstdarstellung“, „Beiträge zur zeitgenössischen Rezeption Ernst Jüngers im deutschen Sprachraum“ und „Beiträge zur Forschungsgeschichte“. Außerdem soll der Frage nachgegangen werden, ob es eine „lagerübergreifende“ Methodik der Jünger-Forschung gibt. Zu den angekündigten deutschen Referenten gehören Hans-Harald Müller, der die Tagung mit einem Vortrag über „Ernst Jüngers Frühwerk im Kontext der literarischen Moderne der zwanziger und frühen dreißiger Jahre“ eröffnet, Harro Segeberg (Hamburg), Hannelore Schulz, Jan Robert Weber und Michael Jaeger (alle Berlin), Ralp Rainer Wuthenow, Jörg Sader, Sylvia Peuckert, Jörg Ulrich Fechner und Michael Schwidtal (alle Frankfurt am Main), Walter Schmitz, Ulrich Fröschle und Helmut Mottel (alle Dresden), Thomas Reiser und der Jünger-Biograph Helmuth Kiesel (beide Heidelberg). Die Veröffentlichung eines Protokollbandes ist für Dezember 2009 geplant.

 

Briefwechsel Jüngers mit Renger-Patzsch

HAMBURG. In den letzten Jahren sind zu Ernst Jünger außer zwei großen Biographien vor allem Briefwechsel erschienen, jüngst erst der zwischen dem Dichter und dem jüdischen Religionshistoriker Gershom Scholem in der Zeitschrift Sinn und Form (3/09). Für den Herbst dieses Jahres nun hat der Münchner Verlag Wilhelm Fink die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen Jünger und dem Fotografen Albert Renger-Patzsch (1897–1966) mit zahlreichen zum Teil unpublizierten Fotos angekündigt. Beide hatten zusammen zwei Text-/Bildbände realisiert. In der Verlagsvorschau heißt es dazu: „Während Albert Renger-Patzsch fortwährend auf der sichtbaren Seite der Dinge Formen und formale Beziehungen ausmacht, stellt Ernst Jünger den Entsprechungen von Oberfläche und Tiefe nach. Verwandt sind sie sich in ihrer Suche nach Formgesetzen, die Zeit stillstellen und aufheben“.

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