© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/09 29. Mai 2009

Meldungen

Den Genossen sei Dank: Mein Feld ist die Welt

HAMBURG. Viel Häme mußte der SPD-Politiker Niels Annen über sich ergegen lassen, nachdem der 35jährige Parteilinke beim Kampf um die Direktkandidatur für die Bundestagswahl 2009 in Hamburg-Eimsbüttel gegen einen politischen Niemand den kürzeren gezogen hat. Da „Deutschlands bekanntester Dauerstudent“ (Bild) auch über die Landesliste ein aussichtsreiches Mandat verbaut war, schien Annens vollendeter Karriereknick sicher. Doch aus den Niederungen der Ausschußarbeit durfte sich der Noch-MdB nun ganz der „Weltpolitik“ widmen, vielleicht mit Aussicht auf einen warmen „Parkplatz“ bis zur übernächsten Legislaturperiode: Annens Genosse Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Amt, hat den Politikstudenten als Moderator zur Podiumsdiskussion des German Institute of Global and Area Studies, hervorgegangen aus dem früheren Deutschen Übersee-Institut und dem renommierten Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH), gewinnen können, wo diese Woche sein Buch „Mission Weltfrieden – Deutschlands neue Rolle in der Weltpolitik“ vorgestellt wurde.

 

Liberalismus im Namen Walter Rathenaus

BERLIN. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und das Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien haben ein Graduiertenkolleg gegründet, das von der Universität Potsdam, der Humboldt-Universität und der Freien Universität in Berlin personell getragen wird. Das Kolleg trägt den Namen des Industriellen und Politikers Wal-ther Rathenau (1867–1922) und widmet sich dem Thema „Liberalismus und Demokratie. Zur Genealogie und Rezeption politischer Bewegungen von der Aufklärung bis zur Gegenwart“. Ab April 2010 sollen 15 Promotionsstipendiaten „Liberalismus und Demokratie“ interdisziplinär und über Parteigrenzen hinaus erforschen, erklärt Petra Weckel von der Stiftung für die Freiheit, die auch die Stipendien finanziert. Mittel für Reisekosten, Sachmittel und Gastwissenschaftler werden von der Moses Mendelssohn Stiftung zur Verfügung gestellt. Deren Direktor und künftiger Sprecher des Kollegs, Julius Schoeps, „hofft, daß der Modellversuch Schule machen wird“.

 

Erste Sätze

Der Urelternvater Ludwig Uhlands, Johann Michael Uhland, hatte als Quartiermeister den Türkenkrieg mitgemacht und bei der Einnahme von Belgrad 1688 durch Max Emanuel von Bayern einen türkischen Pascha niedergehauen.

Arthur Hartmann: Ludwig Uhland. Ein Volksbuch, Stuttgart, 1912

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