© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/09 29. Mai 2009

Meldungen

Europäische Charta für Pressefreiheit

HAMBURG. Eine Europäische Charta für Pressefreiheit haben 46 Chefredakteure und leitende Journalisten aus 19 Ländern am Montag dieser Woche in Hamburg auf einem Treffen beschlossen und verabschiedet. Das Papier formuliert nach Angaben des Verlags Gruner+Jahr Grundsätze für die Freiheit der Medien gegenüber staatlichen Eingriffen, insbesondere für den Schutz vor Überwachungen, Lauschaktionen und Durchsuchungen von Redaktionen und Computern sowie für den freien Zugang von Journalisten und Bürgern zu allen in- und ausländischen Informationsquellen. Die Charta umfaßt zehn Artikel und soll bei der EU-Kommission in Brüssel notifiziert werden, um ihr in der Gemeinschaft Geltung zu verschaffen und ihre Anerkennung zur Bedingung bei den EU-Erweiterungsverhandlungen zu machen. Den Entwurf hatten Journalisten von Stern, Spiegel, Focus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, tageszeitung, Bild, Die Zeit und National Geographic erarbeitet. Das Papier wird im Internet unter pressfreedom.eu präsentiert und soll für weitere Unterzeichnungen von Journalisten freigeschaltet werden. An dem Treffen, das von den Verlagen Gruner+Jahr und Axel Springer unterstützt wurde, nahmen auch Journalisten aus Nicht-EU-Ländern teil, darunter aus Rußland, Weißrußland, Serbien und der Türkei. 27 Repräsentanten weiterer europäischer Medien, die an der Konferenz nicht teilnehmen konnten, hatten bereits zuvor die Unterzeichnung der Charta zugesagt.

 

Schreibwettbewerb für vertriebene Frauen

MÜNCHEN. Zerstörung, Verlust, Vertreibung, Flucht, Einquartierung: die Zeit der Nachkriegswirren. Betroffen sind vor allem Frauen und Kinder. Sie müssen mit Schicksalsschlägen fertigwerden, sich anpassen, Toleranz beweisen, miteinander zurechtkommen. Viele Frauen und ihre Erlebnisse sind bisher durch das Raster der Aufmerksamkeit gefallen. Dem wollen jetzt die Initiatoren des Schreibwettbewerbs „Zeitreise“ begegnen. Dieser am Montag in München vorgestellte Wettbewerb ruft die Frauen auf, Geschichten zu schreiben, wie das Miteinander von Geflüchteten, Vertriebenen und Einheimischen gelungen ist, anfängliche Vorbehalte auf beiden Seiten entkräftet wurden und sich die damalige Zeit auf ihr Leben heute auswirkt. Er ist eine Kooperation des Bayerischer Landesverbands des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) und der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL), Landesgruppe Bayern. Die Jury wird die drei Texte auszeichnen, die den tiefsten Eindruck hinterlassen. Die Geschichte mit Stichwort „Zeitreise“ ist einzusenden an: KDFB, Schraudolphstraße 1, 80799 München oder Sudetendeutsche Landsmannschaft, Hochstraße 8, 81669 München. Einsendeschluß ist der 15. Oktober 2009. Weitere Informationen im Internet unter: www. frauenbund-bayern.de/zeitreise oder www.sudeten-by.de

 

Büchner-Preis für Walter Kappacher

DARMSTADT. Der mit 40.000 Euro dotierte Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an den bei Salzburg lebenden Schriftsteller Walter Kappacher. In einzelgängerischer Konsequenz habe der 70jährige über Jahrzehnte hinweg ein großes Werk geschaffen, das lange viel zu wenig beachtet worden sei, würdigte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Preisträger. Erst seit dem Roman „Selina“ (2005) werde Kappacher wirklich wahrgenommen. Der Preis wird auf der Herbsttagung der Akademie am 31. Oktober in Darmstadt verliehen.

 

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