© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/09 15. Mai 2009

Meldungen

Václav Klaus und Paul Kirchhof ausgezeichnet

FREIBURG.  „Václav Klaus fühlt sich einer Ordnung verpflichtet, deren Dreh- und Angelpunkt die Freiheit des Einzelnen ist.“ Mit diesen Worten lobte Altbundespräsident Roman Herzog in seiner Laudatio den tschechischen Staatspräsidenten. Anlaß war die Verleihung des Internationalen Preises der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung an Klaus vergangenen Sonntag in Freiburg im Breisgau. Präsident Klaus bedankte sich für die Verleihung des Internationalen Preises: „Hayek war ohne Zweifel einer meiner wichtigsten Lehrer, auch wenn es für mich nur ein indirektes Fernstudium war.“ Ebenfalls ausgezeichnet wurde der ehemalige Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof. Für sein besonderes Bemühen um eine freie Wirtschaftsordnung erhielt er den Publizistik-Preis der Stiftung. Die Laudatio auf ihn hielt Otmar Issing, der ehemals zum Direktorium der Europäischen Zentralbank gehörte. Mit Blick auf Kirchhof sagte er: „In seinem Ringen, die immerwährende Spannung zwischen Freiheit und dem Bedürfnis nach Sicherheit aufzulösen, in seinen öffentlichen Auftritten überzeugt die vollständige Harmonie zwischen Person und Rede, zwischen Überzeugung und Wort.“ Die Stiftung wurde zum einhundertsten Geburtstag des Nobelpreisträgers Friedrich August von Hayek im Mai 1999 ins Leben gerufen. Sie bezweckt die Festigung und Förderung der Grundlagen einer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

 

Urheberrecht: Neue Regeln des Respekts

BERLIN. Für eine neue Ordnung zum Schutz geistiger Güter im Zeitalter digitaler Reproduzierbarkeit und weltweiter Verbreitung über das Internet hat sich die 375 Mitglieder zählende Berliner Akademie der Künste auf ihrer Frühjahrsversammlung vergangenen Sonntag ausgesprochen. Die Gefahr einer Erosion des Urheberrechts betreffe weite Bereiche der Kultur, speziell die Künste, die Medien und die Wissenschaften. Die stetig steigende Bedeutung des Internet als weltweiter Börse für Information, Gedanken- und Kulturaustausch könne nicht als Alibi dienen, geistiges Eigentum durch kostenlose Vervielfältigung und unkontrollierte Verbreitung auszubeuten. „Digitalem Freibeutertum muß gesetzlich Einhalt geboten werden“, heißt es in den Anmerkungen zur Akademie-Erklärung. „Keine Maschinenstürmerei wird helfen, Internet und Suchmaschinentechnologie zu besiegen. Neue Regeln des Respekts vor geistiger Arbeit müssen entwickelt und zur Geltung gebracht werden.“ Der seit 2006 als Präsident der Berliner Akademie der Künste vorstehende Heidelberger Grafiker und Plakatkünstler Klaus Staeck (71) wurde auf der Mitgliederversammlung erwartungsgemäß für drei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt.

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