© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/09 15. Mai 2009

Meldungen

Marienburg: Identität der Toten weiter unklar

MARIENBURG. Die Exhumierung des Massengrabes im westpreußischen Marienburg (Malbork, JF 12/09) ist beendet. Wie die Außenstelle des polnischen Instituts für Nationales Gedenken (IPN) in Danzig bekanntgab, wurden seit Oktober 2008 die sterblichen Überreste von etwa 2.500 Menschen geborgen, die vermutlich Deutsche waren. Spezialuntersuchungen in der Medizinischen Akademie in Danzig sollen in Kürze Aufschluß über den Zeitpunkt der Entstehung des Massengrabes geben. Kritik hatte es an der Art der Ausgrabungen mit dem Schaufelbagger gegeben. Der Historiker Bernard Jesionowski, Mitarbeiter am Burgmuseum, bestätigte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, daß menschliche Skelett-Teile zerborsten und mögliche Spuren verwischt worden waren. In der jetzt wieder planierten Bodendecke über der Grube lägen zudem noch immer „viele kleinere Knochen“, die „bei jedem Regen freigespült werden“ könnten. „Merkwürdig“ sei, daß „niemand aus den Historikerkreisen Marienburgs“ sich zum Massengrabfund geäußert habe. Hinsichtlich der Identität der Toten und der  Umstände ihres Sterbens sei man immer noch nicht weiter als 2008.

 

EU-Kritiker: „Wir wollen unser Geld zurück“

DEN HAAG. Der niederländische Oppositionspolitiker Geert Wilders (PVV) hat eine Beschränkung der EU auf die monetär-wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Rückübertragung von Befugnissen auf die nationalen Parlamente gefordert. „Wir wollen auch unser Geld zurück“, erklärte der Rechtsliberale im Focus. Die Niederlande seien seit Jahren größter Nettozahler im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. „Wir wollen Bulgarien und Rumänien wieder aus der EU entfernen, weil das korrupte Länder sind“, meinte der VVD-Spitzenkandidat zur Europawahl. „Wir wollen, daß die Türkei unter keinen Umständen, auch in 100.000 Jahren nicht, Mitglied wird.“ Die beiden größten Übel in Europa seien „politische Korrektheit und Kulturrelativismus – jenes große Mißverständnis, daß alle Kulturen gleich seien“.

 

Europaparlament: Neue „Lex Le Pen“ in Kraft

STRASSBURG. Das EU-Parlament hat vorige Woche seine Geschäftsordnung geändert, um zu verhindern, daß der dann 81jährige Front-National-Chef Jean-Marie Le Pen als Alterspräsident die neue Legislaturperiode eröffnet. Auf Initiative der Fraktionschefs der Sozialisten und Grünen, Martin Schulz und Daniel Cohn-Bendit, wurde mit großer Mehrheit beschlossen, daß entweder der bisherige Präsident oder einer der 14 Vizepräsidenten dieses Ehrenamt übernimmt. Dem rechten FN wird laut Umfragen zugetraut, erneut ins Europaparlament einzuziehen.

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