01.05.09 / Meldungen

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Slowenien: Laibach erhält neue Tito-Straße

LAIBACH. Nicht einmal zwei Jahrzehnte nach der Unabhängigkeitserklärung von Jugoslawien bekommt die slowenische Hauptstadt Laibach (Ljubljana) wieder eine Tito-Straße. Der linksdominierte Laibacher Stadtrat beschloß vorige Woche, die geplante neue östliche Einfallstraße vorbei am Sportpark Stožice „Titova cesta“ zu benennen – nach dem früheren jugoslawischen Präsidenten und KP-Chef Josip Broz Tito. Die Stadträte der bürgerlichen SDS von Ex-Premier Janez Janša boykottierten die Abstimmung. Die Parteijugend der christdemokratischen NSi hatte zuvor vergeblich versucht, die Namensgebung per Unterschriftensammlung zu verhindern. Sie will nun den Präsidenten des EU-Parlaments, den Europarat und das slowenische Verfassungsgericht einschalten. Der von Bürgermeister Zoran Janković verteidigte Beschluß fiel nur wenige Wochen nach der Entdeckung von weiteren Massengräbern aus der unmittelbaren Nachkriegszeit in Slowenien (JF 12/09) und Kroatien (JF 18/09). Die Opfer waren 1945 von Partisaneneinheiten hingerichtet worden. Der Befehl dazu soll von Marschall Tito persönlich gekommen sein.

Protest gegen Verbot von Religionsunterricht

SKOPJE. Die selbständige mazedonisch-orthodoxe Kirche (MPZ) will eine Verfassungsänderung initiieren, um den vom Verfassungsgericht verbotenen Religionsunterricht an Schulen wieder zu ermöglichen. Erzbischof Stefan hat vorige Woche einen entsprechenden Antrag angekündigt, den er zusammen mit anderen Religionsgemeinschaften in Mazedonien stellen wolle. Am 24. April hatten zu Mittag in den mazedonisch-orthodoxen Kirchen landesweit die Glocken aus Protest gegen das Verbot geläutet. Das Verfassungsgericht hatte den Religionsunterricht am 15. April untersagt, weil er der verfassungsrechtlich gebotenen Trennung von Kirche und Staat zuwiderlaufe. Die regierende konservative VMRO-DPMNE (JF 14/09) kritisierte die Entscheidung als politisch motiviert.