© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/09 17. April 2009

Meldungen

Der Antiquariatsmarkt trotzt der Finanzkrise

FRANKFURT/MAIN. Im Oktober 2008 gaben sich die großen Kunst-Versteigerer betont optimistisch: Die Kundschaft, mit der Sotheby’s und Christie’s es zu tun hätten, werde von der Finanzkrise nicht getroffen. Offensichtlich traute man der „Boni-Klasse“ soviel Chuzpe zu, ihre Schäfchen vor dem Crash in insulare Sicherheit gebracht zu haben. Doch dann gingen in New York und London doch viele Gemälde zurück, weil niemand die aufgerufenen Preise zahlen wollte. Erfreulicher sah es hingegen bei den deutschsprachigen Buchauktionen des Krisenherbstes 2008 aus. Obwohl ein prominentes Haus wie J. A. Stargardt in Berlin die „fühlbare Zurückhaltung amerikanischer Kunden“ zu spüren bekam, habe sich das Versteigerungsgeschäft weitgehend unbeeindruckt von den Turbulenzen an den Finanzmärkten abwickeln lassen (Aus dem Antiquariat, 1/09). Sogar auffallend hoch waren die Zuschläge bei Alten Drucken, Geografie, Atlanten und Kartografie. Daß die Stiftung Preußischer Kulturbesitz für 45 Briefe Friedrich des Großen indes nur 10.000, für 54 Autographen Thomas Manns unterhalb des Schätzpreises nur 32.000 Euro zahlen mußte, dürfte doch nicht ganz ohne den „Lehman-Effekt“ zustande gekommen sein. Ob die relative Krisenresistenz auch 2009 übersteht? Eine Prognose will das Fachblatt lieber nicht wagen.

 

Klimawandel: Plankton entsorgt weniger CO2

KIEL. Die Meere haben entscheidenden Einfluß auf das Klima, immerhin nehmen sie zwei Drittel des Erdballes ein. Dieser Binsenweisheit folgend, haben Biologen des Kieler Leibniz-Institutes für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) untersucht, welche Auswirkungen steigende Temperaturen auf die Bindungsfähigkeit des Meeres von Kohlendioxid aus der Luft hat. Die große Tragweite kann man ermessen, da ein Drittel des weltweit entstehenden CO2 in die oberen Wasserschichten der Meere eindringt, von wo das Plankton, das damit eigene Biomasse aufbaut, nach seinem Absterben für den Abtransport in die Tiefsee sorgt. In einer Simulation wiesen die Biologen unter Ulf Riebesell nach, daß dieser Prozeß „der biologischen Kohlenstoffpumpe“ bei höherer Wassertemperatur dazu führt, daß trotz stärkerer Stoffwechselraten des Planktons bis zu ein Drittel weniger CO2 in die Tiefe gelangt, da Bakterien bereits im Oberflächenwasser zu stärkerer Zersetzung des abgestorbenen Planktons angeregt werden.

 

Erste Sätze

Die richtige Stellung der Aufgabe ist schon ein wesentlicher Theil der Lösung. 

Wilhelm Scherer: Poetik, Berlin 1888

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