© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/09 17. April 2009

Meldungen

Beifang gefährdet Fischbestände

FRANKFURT. Der Naturschutzverband WWF Deutschland hat eine Kampagne gegen den artengefährdenden Beifang der industriellen Hochseefischerei gestartet. „Fast 90 Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere holt die globale Fischindustrie Jahr für Jahr aus den Ozeanen – viel zuviel, denn 77 Prozent aller Fischbestände sind bereits gefährdet“, heißt es in dem WWF-Aufruf. „Dank unsinniger Fischereigesetze und altmodischer Fangtechniken verschwendet die Fischindustrie zusätzlich viele Millionen Tonnen Meereslebewesen pro Jahr. Sie landen unbeabsichtigt in den Netzen als sogenannter Beifang“, so der WWF. Etwa 300.000 Wale, Delphine und Tümmler ertrinken als Beifang in Netzen. Damit verendeten durch Beifang mehr Wale als zur Blütezeit des Walfangs. Mehr im Internet unter: www.wwf.de/beifang/

 

Baustopp für das größte Feriendorf in Norden

SCHLESWIG. Ein „krasses Fehlurteil“ nennt Kappelns Bürgermeister Roman Feodoria (CDU) die Entscheidung des Schleswiger Oberverwaltungsgerichts, das Mitte März den Stopp der Bauarbeiten an „Nordeuropas größtem Feriendorf“ zwischen Schleimündung und Ostsee verfügte. Dabei hätte auch der Nicht-Jurist Feodoria mühelos erkennen können, daß sein B-Plan eklatant gegen Umwelt- und Tierschutzbelange verstieß. Statt dessen verstieg sich der Kommunalpolitiker seinerseits zum „krassen Fehlurteil“, daß die von Naturschutzverbänden im Sommer 2008 eingereichte Klage (JF 35/08) gegen das Projekt „Port Olpenitz“ aussichtslos sei. Zu verlockend schien ihm die Aussicht, den aufgelassenen Marinestützpunkt Olpenitz mit Hilfe eines US-Investors und seiner 500 Millionen Euro in Klein-Miami zu verwandeln, um sich dafür als Arbeitsplatzbeschaffer in einem strukturschwachen Landkreis feiern zu lassen. Daß die gigantomanische, mit 6.000 Betten und 2.500 Bootsliegeplätzen ausgewiesene Anlage den historisch gewachsenen Natur- und Kulturraum der Schlei-Region zermahlen könnte, war Feodoria und seinen großkoalitionären Unterstützern in der Kieler Landesregierung keine Überlegung wert. Nun ist er vor dem Leipziger Bundesverwaltungsgericht in Revision gegangen. Die deutschen Projektmanager des US-Geldgebers schätzen die Aussichten auf „50 zu 50“.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen