© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/09 10. April 2009

Meldungen

DDR-Häftlinge leiden unter Spätfolgen

Leipzig. Ehemalige politische Gefangene der DDR leiden immer noch unter den Folgen ihrer Haftzeit. Das geht aus einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Untersuchung der Universität Leipzig hervor, für die 1.288 Betroffene befragt wurden. Besonders die heute 50 bis 59 Jahre alten ehemaligen Häftlinge leiden demnach unter den Folgewirkungen. Nach Einschätzung der Psychologen der Leipziger Universität ist die Lebensqualität der Betroffenen im Vergleich zur restlichen Bevölkerung deutlich niedriger. Die Befragten gaben an, körperlich weniger leistungsfähig zu sein und häufiger unter chronischen Krankheiten, Übelkeit, Schmerzen und Kurzatmigkeit sowie Schlafstörungen und Appetitlosigkeit zu leiden. Zudem hätten sie häufiger als andere Menschen finanzielle Probleme, weil vielfach durch die Verfolgung die berufliche Karriere zerstört worden sei.

 

Buschkowsky kritisiert türkische Werbung

BERLIN. Der Bürgermeister des Berliner Stadtbezirks Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), hat sich gegen die zunehmende Anzahl von Werbeplakaten in türkischer Sprache gewandt. Gegenüber der Berliner Morgenpost sagte der Politiker, „im öffentlichen Raum sollte man sich in der Landessprache Deutsch präsentieren“. Fremdsprachige Werbung habe das Gesicht einzelner Viertel stark verändert und suggeriere „einen Hegemonie-Anspruch“, der dem tatsächlichen Anteil von beispielsweise zehn Prozent Türken nicht angemessen sei. Widerspruch erntete der Sozialdemokrat sowohl von der politischen Konkurrenz als auch aus der Wirtschaft. Nach Meinung von Bilkay Önay, integrationspolitische Sprecherin der Grünen, sind derartige Formen der Werbung normal in einer Stadt, in der sich viele Menschen mit der deutschen Sprache schwertäten. Viele Unternehmen sehen in der fremdsprachigen Werbung offensichtlich den Vorteil, potentielle Kunden, die des Deutschen nicht mächtig ist, ansprechen zu können. Man könne sich nicht der Realität entziehen, sagte Ulrich Gros von der Firma Immowelt.de der Morgenpost: Werbung auf türkisch sei Ausdruck der multikulturellen Gesellschaft.

 

Blick voraus

10. April: Der Bundeswahlausschuß in Berlin entscheidet über die Zulassung der Parteien zur Europawahl

10. bis 13. April: Deutschlandweite Ostermärsche der Friedensbewegung

26. April: Volksentscheid in Berlin zur Wahlfreiheit des Religionsunterrichts an den Schulen so bedaure ich das sehr und entschuldige mich ausdrücklich."

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