© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/09 03. April 2009 Zitate 60 Jahre lang haben die Amerikaner von der einmaligen Rolle des Dollar profitiert. Die Krise deckt auf, wie sehr sie über ihre Verhältnisse gelebt haben. Dadurch haben die Amerikaner selbst den Abschied vom Dollar als Leitwährung eingeleitet. Holger Steltzner, Herausgeber, in der FAZ vom 25. März
Kapitalismus darf weiter wild, rauh und gierig sein, und Unternehmer dürfen ihre Gewinne maximieren wenn sie denn Unternehmer sind. Sprich: Wenn sie als persönlich haftende Risikonehmer ohne Absicherungen, staatliche Bürgschaften, GmbH-Feigheiten et cetera im Markt agieren. Auf dieser simplen Idee nämlich basiert der Erfolg des Kapitalismus. Das heißt auch: Angestellte Manager als Großverdiener und Boni-Absahner sind passé. Wenn sie managen und groß verdienen wollen, müssen sie die volle Haftung eines Unternehmers tragen. Florian Felix Weyh, Publizist, im Deutschlandradio am 25. März
In Deutschland ist alles auf die Vergangenheit ausgerichtet ... Es gibt etwa 2.400 wissenschaftliche Einrichtungen, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen, aber nur rund zehn, für die Zukunft im Mittelpunkt steht. Gerhard de Haan, Leiter des Instituts für Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung (FU Berlin), im General Anzeiger vom 26. März
Früher klang das so: Beim Adolf war auch nicht alles schlecht. Was den einen die Autobahnen, sind den anderen die Kinderkrippen. Man stelle sich vor, ein Ministerpräsident hätte statt der Bildungspolitik der DDR-Kommunisten die Familienpolitik der Nationalsozialisten gelobt. Romanus Otte, Vizechefredakteur, über die DDR-Verteidigung von Erwin Sellering (SPD), auf Welt-online am 28. März
Wenn diese Finanzkrise aber eines lehrt, dann daß Schulden oft bitter bezahlt werden müssen. Die schnelle Art, mit der jetzt Wahlkampfgeschenke wie die Abwrackprämie gemacht werden, zeugt von einer bedenklichen Fortsetzung des öffentlichen Monopolyspiels, das uns gerade erst in diese Krise getrieben hat. Wolfram Weimer, Cicero-Chefredakteur, im Bayernkurier 13/09
Wenn ich mit jungen Leuten spreche, merke ich, daß es zunehmend als normal gilt, wenn man Sexualität mit vielen verschiedenen Partnern ausprobiert. Unsere Gesellschaft hat es nötig, sich neu darauf zu besinnen, daß Sexualität nicht Genußmittel ist, sondern ein Geschenk. Meiner Ansicht nach geht das Personale der Geschlechtlichkeit verloren. Da haben wir als Kirche eine prophetische Funktion: Man darf sich dieser gesellschaftlichen Entwicklung, die ich für gefährlich und falsch halte, nicht anschließen. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Bischofskonferenz, im Tagesspiegel vom 30. März
In keiner anderen Demokratie hat die Besetzung der wichtigsten politischen Ämter soviel mit Parteikalkül und sowenig mit Kompetenz zu tun. Hans-Olaf Henkel, Ex-Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, im Cicero 4/09 |