© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/09 27. März 2009

Meldungen

Seehofer setzt sich für Steinbach ein

ERLANGEN. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat angekündigt, daß die CSU nach der Bundestagswahl im September darauf hinwirken werde, der Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach einen Sitz im Stiftungsrat des geplanten Dokumentationszentrums über Flucht und Vertreibung zu verschaffen. Seehofer griff in diesem Zusammenhang die polnische Regierung scharf an: „Wir lassen uns nicht vorschreiben, wer für die deutschen Heimatvertriebenen im Stiftungsrat sitzt“, sagte er am Wochenende auf einer CSU-Veranstaltung in Erlangen. Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur dpa, daß im Laufe dieses Jahres der Wettbewerb für die Gestaltung der Vertriebenenausstellung im Berliner Deutschlandhaus ausgeschrieben werden soll. In dem Gebäude in der Nähe des Potsdamer Platzes seien zwei Etagen für die geplante Ausstellung reserviert, die für 29 Millionen Euro umgebaut werden sollen. Die jährlichen Kosten werden auf 2,4 Millionen Euro geschätzt.

 

Einwanderer sollen Lehrermangel mildern

HAMBURG. Hochqualifizierte Einwanderer sollen nach dem Willen der Bundesregierung verstärkt an Schulen eingesetzt werden, um den Lehrermangel zu bekämpfen. Laut einem Bericht des Spiegel haben sich darauf Bundesbildungsministerin Annette Schavan, Innenminister Wolfgang Schäuble und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (alle CDU), geeinigt. Demnach soll eine Arbeitsgruppe des Bildungsministeriums und der Länderkulturminister prüfen, wie Einwanderern der Zugang zum Lehrerberuf erleichtert werden könne. Eine Möglichkeit wäre offenbar eine leichtere Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse.

 

Prozeß gegen Ex-Soldat erneut vertagt

MÜNCHEN. Gleich fünf Verhandlungstage standen in der vergangenen Woche auf dem Programm im Prozeß gegen den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Josef S. aus Ottobrunn. Dem 90jährigen wird ein Massaker an Zivilisten im norditalienischen Cortona di Falzano im Juni 1944 zur Last gelegt. Mit Spannung wurde der Auftritt des umstrittenen Historikers Carlo Gentile (JF 12/09) erwartet, nachdem der Antrag der Verteidigung auf Befangenheit abgewiesen worden war. Mehr als einen allgemeinen Überblick über den Partisanenkampf in Italien zwischen 1943 und 1945 vermochte der von der Staatsanwaltschaft bestellte Gutachter allerdings nicht zu geben. So verwies er beispielsweise auf eine „Angstpsychose“ unter den Soldaten, welche die Stärke der Partisanen überschätzt hätten. Konkrete Hinweise für eine Täterschaft des Angeklagten konnte er aber nicht liefern. Fortgesetzt wird der Prozeß am 16. April, ein Urteil ist nicht vor Ende Mai zu erwarten.

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