© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/09 20. März 2009

Leserbriefe

Zu: „Später Beistand für Steinbach“ von Christian Vollradt, JF 11/09

Essentieller Teil überparteilich-nationalen Erbes

Weder gibt es eine historisch und moralisch fundierte deutsch-polnische Versöhnung – außer als leere Sprachhülse – noch einen echten Beistand für die Vertriebenenpräsidenten. Die Vertriebenen sind und bleiben nichts anderes als die Abgetriebenen des neudeutsch antinationalen Politikbetriebes.

Bereits an der sprachpolitisch verharmlosten „Flucht und Vertreibung“, die real eine beispiellose ethnische Säuberung inklusive Völkermord darstellt, wird deutlich, wie tief wir als Nation und Demokratie gesunken sind. Die Vertriebenen gelten als lästiges Relikt „überwundener“ Geschichte und werden vom linken Spektrum, den Schuld-Ideologen, wie ein gehaßter Fremdkörper verleumdet. Von allen Parteien werden die Anliegen der Vertriebenen als Sonderinteresse behandelt und nicht als essentieller Teil überparteilich-nationalen Erbes und eines entsprechenden Auftrags. Ganze drei von dreizehn Sitzen im Beirat der Vertriebenenstiftung, also in einer ureigenen Angelegenheit der Betroffenen, sprechen eine klare Sprache der Verachtung und Marginalisierung. Und der Bund der Vertriebenen spielt auch noch brav mit.

Rudolf Kraffzick, Hainau

 

 

Zu: „Einseitige Versöhnung“ von Michael Paulwitz, JF 11/09

Eigentlich nichts

Was hat die Republik Polen mit der Besetzung des Stiftungsrats einer deutschen Stiftung zur Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen zu tun? Antwort: Eigentlich nichts, aber so läuft natürlich im politisch korrekten Deutschland keine Diskussion ab, da hierzulande alle abweichenden Meinungen oder gar diejenigenvon aufgeregten Minderheiten stets höher gewichtet werden als einheimische Beiträge – die werden eigentlich nur geduldet, wenn sie sich für die Übernahme der Kosten aussprechen.

Kurt D. Wachsmuth, Meckenheim

 

Die Schutzpflicht ausgeblendet

Wieviel wissen wohl all die „anständigen Aufständischen“ grüner, roter und gelber Couleur samt der schwarzen Kanzlerin von der entwürdigenden und entrechtenden, millionenfach tödlichen Massenvertreibung ihrer Landsleute aus altem deutschem Staatsgebiet, das kraft Siegerrecht abgerissen wurde? Was wissen sie von gewaltsamer Entwurzelung (eben nicht umzugsgleicher „Umsiedlung“), was von damit verbundener Identitätsvernichtung, die schleichend weitergeht bis zum baldigen Auslöschen der verjagten Stämme, verstreut in alle Welt, dergestalt sehr wohl ein genozidaler Vorgang, und zwar singulären Umfangs?

Die Kanzlerin nennt eine Freundschaft mit Polen ihre „Herzensangelegenheit“ – wie schön: aber unverzeihliche Sünde, wenn sie dabei ihre Schutzpflicht für Millionen eigener Bürger ausblendet, die wenigstens ihre eigene Geschichte als letzten zu erhaltenen Besitz behütet sehen wollen. Was denkt die deutsche Kanzlerin bei Zwilling Jarosławs Worten, Polen habe mit der erpreßten Entfernung der BdV-Sprecherin Steinbach „nur ein Prozent dessen erreicht, was erreicht werden sollte“? Polen wünscht keine Erinnerung an die siebenhundertjährige deutsche Geschichte und Kultur der Oder-Neiße-Gebiete, keine Erwähnung polnischen Tuns beim viehgleichen Forttreiben der Millionen alteingesessener deutscher Bevölkerung.

Stephanie Heidelmeyer, Alzenau

 

Deutschland hat Weg geebnet

Wenn ich mich recht erinnere, war es Deutschland, das dem EU-unreifen Polen den Weg nach Europa aufs großzügigste geebnet hat. Auch die alle Probleme übersehende Öffnung der Grenze nach Polen war ein Zeichen des Willens zur Versöhnung. Da ist es höchst bedauerlich, ja sogar bestürzend, wenn man in Polen eine so verdienstvolle Politikerin wie Erika Steinbach in dieser Form verunglimpft. Die polnische Führung, vor allem aber die Bundeskanzlerin hätten das nie und nimmer zulassen dürfen.

Frank Haspe, Landsberg am Lech

 

 

Zum Cartoon, JF 11/09

Passende Vorschläge

Ich greife gerne Ihre Karikatur auf und schlage folgendes vor: Die Bundestagswahlen werden abgesagt – es spart Geld –, und statt dessen schickt der Deutsche Bundestag eine Liste aller seiner Abgeordneten mit den entsprechenden Lebensläufen an alle befreundeten (oder nicht befreundeten) Staaten, Industrieunternehmen, Verbände etc. Die neue Regierung könnte dann wie folgt gebildet werden: Die USA ernennen den Bundeskanzler, Polen den Außenminister, die Türkei den Innenminister, die amerikanische Notenbank den Finanzminister, Frankreich den Agrarminister, Greenpeace den Umweltminister, die Pharmaindustrie den Gesundheitsminister, der Automobilverband den Verkehrsminister. Im Zweifel und bei weiteren Ministerien wird wie bei „6 aus 49“ gelost.

Erhard Windhövel, Hagen

 

 

Zu: „Die Rechnung, bitte!“ von Wilhelm Hankel, JF 11/09

Schlechter Binnenmarkt

Daß der deutsche Steuerzahler durch die Einführung der politischen Einheitswährung Euro betrogen wurde, wußten wir. Wie das geschehen ist und weiter geschieht, führt der Autor näher aus. Doch scheint mir als einem Laien, dessen Meinung vielleicht korrekturbedürftig ist, sein Vertrauen in den deutschen Binnenmarkt und in ein verantwortliches Handeln unserer Gewerkschaften überzogen zu sein.

Den gegenwärtigen Binnenmarkt kann man nur steinzeitlich nennen. An die Stelle kompetenzorientierter Arbeitsteilung, die durch einen Arbeitsmarkt geregelt wird, sind in einem erschreckenden Ausmaß Selbsthilfe, Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit getreten. Und immer noch hantieren die Politiker an der schon lange überdrehten Steuerschraube, welche den Binnenmarkt lähmt. Wenn gestreikt wird, ist immer nur die Rede von den niedrigen Nettoeinkommen der Arbeitnehmer. Selten wird gefragt, warum bei uns von den international vergleichsweise hohen Bruttoeinkommen unten nur so wenig ankommt.

Manfred Eckstein, Coesfeld

 

 

Zu: „Schluck für Schluck unfruchtbarer“ von Michael Manns, JF 11/09

Die Gefährlichkeit der „Pille“

Liebe bedeutet, sich mit allen erdenklichen Konsequenzen auf einen anderen Menschen einzulassen und nicht bloß Spaß zu haben. Es ist dies Ausdruck eines gesunden menschlichen Lebens. Eine Beziehung zwischen Mann und Frau kann nur dann gesund für den einzelnen sein, wenn diese auf allen Ebenen stattfindet. Man beobachte doch einfach einmal den Unterschied zwischen Menschen, die (auch mehrere) echte Beziehungen hatten (in der Regel sind diese natürlich nicht so zahlreich), und denjenigen, welche häufig „den Sexualpartner“ wechseln.

Es ist wichtig, daß die JF sich auch solcher Themen annimmt, da in unserer Gesellschaft eine Sexualisierung des Menschen stattfindet, welche sich gegen die Gesundheit unseres Volkes richtet; wenn der menschliche Körper zum Triebobjekt wird, dann ist es wichtig, daß hier eine Gegenposition errichtet wird, welche sich jedoch auch gegen jede Prüderie verwahrt. Die Liebe zu einem Partner und das Zeugen von Kindern dürfen lustvoll sein.

Ergänzend möchte ich vorschlagen, daß sich die JF auch mit den gesundheitlichen Gefahren beschäftigt, welche die Einnahme der „Pille“ für Frauen hat. Ein Blick in den Beipackzettel oder – für den Interessierten – in ein Pharmakologielehrbuch zeigt hier: Veränderung des Gewebes in Uterus, Vagina und Brust, Veränderung der Flüssigkeit in der Vagina von flüssig zu fest (soll ja nichts durch), Veränderung der Blutgerinnung (man überlege sich die Folgen), Depression, erhöhtes Tumor- und Thromboserisiko und anderes.

Wer hier meint, dies seien alles Ausnahmen, liegt falsch (gerade bei den erstgenannten)! Und selbst wenn einige Nebenwirkungen „nur ganz selten“ auftreten, sollte jede Frau überlegen, ob sie sich das zumuten möchte, sollte jeder Mann überlegen, ob er seinen geliebten Menschen diesen Gefahren aussetzen möchte. Eine Akzeptanz, daß Geschlechtsverkehr zu Kindern führen könnte, ist für jeden einzelnen, aber auch für unser gesamtes deutsches Volk gesünder!

Grischa-Borris Richter, Neu-Isenburg

 

 

Zu: „Richter Gnadenlos als Vorbild“ von Thorsten Uhrhammer, JF 11/09

Grüne werden querschießen

Das Vorhaben des Hamburger Innensenators Ahlhaus ist äußerst löblich, nur fehlt mir der Glaube an die praktische Umsetzung. Denn gerade in Hamburg war die CDU schon immer linksliberaler als im restlichen Bundesgebiet, und die roten Hamburger Grünen werden bei den Verwirklichungsplänen von Ahlhaus nicht gerade förderlich sein.

Der Ex-Innensenator Ronald Schill hatte in seiner Amtzeit ganz andere Voraussetzungen, obwohl er sich damals noch mit dem Vergangenheitsfilz der zuvor 40 Jahre regierenden SPD herumschlagen mußte! Es ist im nachhinein wirklich schade, daß das Projekt Schill damals gescheitert ist.

Sven Ericksen, Tegernsee

 

 

Zu: „Warum existiert etwas?“ von Thomas Bargatzky, JF 11/09, und „Wir brauchen keinen Gott“ von Wolfgang Witt, JF 8/09

Wieder am richtigen Platz

Nachdem ich den Artikel von Wolfgang Witt gelesen hatte, zweifelte ich, ob ich überhaupt noch die richtige Zeitung las. Dieser Artikel strotzte nur so von Überheblichkeit eines Vertreters der Evolutionstheorie, der meint, ohne Gott auskommen zu können, ohne daß er die Fragen beantworten konnte, warum überhaupt Leben da ist und warum ein vernunftbegabtes Wesen – der Mensch – überhaupt existiert.

Wissenschaft schafft Wissen, egal ob dieses Wissen richtig oder falsch, wahr oder unwahr, gut oder schlecht ist. Das sollten gerade Wissenschaftler und Journalisten immer bedenken, denn sie haben Verantwortung vor den Menschen, die ihnen leider oftmals bedenkenlos glauben. Um so erfreuter war ich, als ich den Artikel von Thomas Bargatzky las. Er hat vieles wieder an den richtigen Platz gestellt, was in dem Artikel von Witt falsch war. Vor allem hat er dargestellt, daß in jenem Artikel Äpfel mit Birnen verglichen wurden.

Ulrich Thiemicke, Leipzig

 

Was war vor dem Urknall?

Physik und Chemie bieten keine Anhaltspunkte dafür, daß jemals ein „Sein“ aus „Nichtsein“ bzw. ein „Etwas“ aus „Nichts“ entstanden sei. Es ist auch fraglich, ob es das „Nichts“ in Form des leeren Raums überhaupt gibt oder ob wir mit dieser Vorstellung nur der eventuell fixen Idee aufgesessen sind, es müsse ein physikalisch-reales Analogon zum mathematisch-gedanklichen Begriff der „Null“ geben.

Immerhin ist es eine naturwissenschaftlich legitime Frage, was vor dem Urknall, in der „Augustinischen Ära“ also, dagewesen sei, wenn es denn ein „Vor“ und ein „Da“ gegeben hat. Der heilige Augustin fragte, womit Gott sich beschäftigt habe, bevor er Himmel und Erde schuf.

Prof. Dr. Klaus-D. Heckmann, Pettendorf

 

 

Zu: „Danzig: Schulgeschichte in polnischer Deutung“, JF 11/09

Immer nur Deutsch gesprochen

Niemals, zu keiner Zeit bis 1945, wurde in Danzig Polnisch gesprochen. Im Lubliner Kongreß 1566 setzte einer meiner Vorfahren durch, daß im Marienburger Werder und Danzig die deutsche Sprache alleinige Sprache ist und bleibt und daß wie bisher der Hochmeister, später Herzog, die rechtlichen Dinge regelt nach Kulmer und Magdeburger Recht. In der Religion entschied man sich für das Luthertum. Das Marienburger Werder wurde nach dem Zweiten Thorner Frieden 1466 Tafelgut des polnischen Königs, aber nicht ein Teil Polens. Danzig blieb eine freie Hansestadt, die den polnischen König nur als Schutzmacht gegen Königsberg und den dort residierenden Hochmeister ansah.

Wolfgang Schroedter, Kiel

 

 

Zu: „Die Bestrafung mit einer Hungersnot“ von Dag Krienen, JF 10/09

Unausgeladen wieder zurück

Die gleiche Bestrafungsmethode wie in und nach dem Ersten Weltkrieg fand auch in und nach dem Zweiten Weltkrieg statt – nur wurde sie viel länger angewandt. Das ging soweit, daß beispielsweise ein großer Güterzug voll mit privaten und von kirchlicher Seite zur Verfügung gestellten Lebensmitteln im August 1945 von Stuttgart unausgeladen wieder in die Schweiz zurückfahren mußte, auf Befehl des Chefs der US-Militärregierung, Eisenhower. Bernhard Bellinger hat als Wirtschaftswissenschaftler die Verluste der deutschen Bevölkerung nach dem letzten Krieg durch Hunger sorgfältig abzuschätzen versucht und kam auf mindestens 5,7 Millionen Tote (ohne Berücksichtigung der mindestens 2,8 Millionen Toten durch Flucht und Vertreibung).

Prof. Dr. Theodor Schmidt-Kaler, Margetshöchheim

 

 

Zum Leserbrief: „Heilfroh, daß es den 130er gibt“ von Dr. Rolf Mayer, JF 10/09

Weitverbreiteter Irrtum

Der Leserbriefschreiber wiederholt einen – vor allem in Kreisen, die ansonsten für sich beanspruchen, besonders bibeltreu zu sein – leider weitverbreiteten Irrtum, nämlich, daß es sich bei den Juden auch heute noch um „Gottes auserwähltes Volk“ handele.

Wer sich auch nur ein wenig mit den diesbezüglichen Aussagen des Neuen Testaments beschäftigt, der kommt nicht umhin zu erkennen, daß der Alte Bund Gottes mit den Juden nicht neben dem Neuen Bund mit den Christen existiert, sondern daß ersterer durch letzteren abgelöst wurde. Seit dem Auftreten Jesu Christi, der selbst sagt: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich“, besteht das auserwählte Volk Gottes ausschließlich aus jenen, die nicht nur an den Vater, sondern auch an den Sohn glauben.

Constantin Rademacher, Mainz

 

 

Zu: „Auf den Spuren des globalen Klimawandels“ von Manfred Quaas, JF 10/09

Klimawandelhysteriker

Beim Thema Klimawandel beziehungsweise C02-Treibhauseffekt ist die JF im Denkschema der offiziellen Hofberichterstattung gefangen – sie hat die Brisanz dieses hochpolitischen Themas nicht erkannt oder verstanden. Dies zeigt die Tatsache, daß die JF selten darüber berichtet und wenn, dann so unkritisch wie Ihr Rezensent des Buches „Tatort Klimawandel“. Schon der Buchtitel sagt alles. Der Autor folgt den Spuren der Klimawandelhysteriker, und der Rezensent folgt ihm, weil auch ihm ganz offensichtlich die physikalischen Grundlagen des Treibhauseffektes unbekannt sind.

Die JF sollte endlich das Thema zu ihrem Thema machen. Da werden Milliarden in zwei- und dreistelliger Höhe, alles Steuergelder, sinnlos verbraten – Mittel, die anderswo dringend benötigt werden –, und die Politik fördert dies auch noch in ihrer grenzenlosen Unbekümmertheit.

Jürgen Pucks, Marl

 

 

Zu: „‘Wir Afghanen nehmen Rache’“ von Felix Krautkrämer, JF 9/09

Unverzüglich ausweisen!

Warum sollte Familie Obeidi nicht unverzüglich aus Deutschland ausgewiesen werden können, zusammen mit all den sie unterstützenden „Freunden“? Protestgeschrei, Drohgebärden und der ganze von ihnen veranstaltete Tumult im Gerichtssaal sollten hierfür eigentlich ausreichen – und es muß schnell gehandelt werden, bevor auch noch die Morddrohungen wahrgemacht werden. Daß jeder, der in Deutschland lebt, jeder orientalischen (oder auch anderweitigen) Selbstjustiz zu entsagen hat, kann ihm (und auch potentiellen anderen) nur auf diese Weise beigebracht werden!

Hans-Gert Kessler, München

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